Bottrop-Kirchhellen. Auf dem Bauernhof Sagel in können Interessierte an Selbstversorgung Gärten mieten. Für dieses Jahr ist am Dahlberg aber nichts mehr zu haben.

Der Trend zur Selbstversorgung ist ein Selbstläufer geworden. Die Kleingärtner melden lange Wartelisten. Wer nicht im eigenen Garten Gemüse anbauen kann, bekommt dazu am Dahlberg Gelegenheit: Auf dem Bauernhof Sagel werden an Interessierte Gärten vermietet. Die Vermietung wird von der Bonner Firma „meine ernte“ durchgeführt. Die Partnerschaft mit Burkhard Sagel besteht seit 2014.

In dieser Saison sind die Mietgärten bereits ausgebucht

In der aktuellen Saison seien die circa 100 Mietgärten auf dem Hof Sagel ausgebucht, so Henning Bloch, der Ansprechpartner für „meine ernte“ vor Ort. Am 30. April seien die Gärten an die Mieterinnen und Mieter übergeben worden und am 31. Oktober werde die Saison enden. Sie sei bisher gut gelaufen.

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Auf dem Hof Sagel bietet der Bonner Gartenvermieter die Mietgärten in zwei Größen an. Der kleine Garten hat eine Fläche von circa 45 Quadratmetern. Als Miete für eine Saison rufen die Anbieter 229 Euro auf. Der große Garten, mit einer Fläche von circa 90 Quadratmetern, kostet 439 Euro pro Saison. Die Gärten werden immer nur für eine Saison vermietet. Damit müssen sich die Mietgärtner nicht langfristig binden. „Es gibt aber auch Leute, die regelmäßig mit dabei sind“, sagt Henning Bloch.

20 verschiedene Sorten werden in den Gärten angebaut

Henning Bloch hat mit seiner Familie 2014 erstmals einen Mietgarten besucht. Heute betreut er mit seinem Team die Parzellen am Dahlberg.
Henning Bloch hat mit seiner Familie 2014 erstmals einen Mietgarten besucht. Heute betreut er mit seinem Team die Parzellen am Dahlberg. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Henning Bloch bereitet die Gärten gemeinsam mit einem Team vor. Dabei säen und pflanzen sie bereits einen Großteil der Pflanzen ein. Insgesamt gebe es 20 verschiedene Sorten, die in jedem Garten zu finden seien, darunter beispielsweise Salat und Radieschen, so Henning Bloch. Außerdem gibt es jeweils einen Teil, das sogenannte Wunschbeet, indem die Mietgärtner selber entscheiden können, was sie anbauen möchten. ,,Dort hat auch schon mal jemand zwei Wassermelonen geerntet“, so Henning Bloch.

Die Mietgärten sind auch für Einsteiger geeignet

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Auch für Einsteiger seien die Mietgärten geeignet. „Wir haben 2014 selbst als absolute Neulinge mit einem Mietgarten angefangen“ sagt Henning Bloch über sich und seine Familie. „Uns hat übrigens am Anfang der kleine Garten ausgereicht.“ Als Anfänger könne man sich Hilfe bei erfahrenen Gärtnern holen, zum Beispiel in einer WhatsApp-Gruppe. „Irgendeinen Tipp hat immer jemand parat“, so Henning Bloch. Außerdem gibt es einen regelmäßigen Newsletter von „meine ernte“ mit Hinweisen für die Mietgärtner.

Es läuft nicht alles von allein

Zu den Aufgaben der Nutzer im Mietgarten gehören laut Henning Bloch beispielsweise Unkraut jäten und den Boden lockern. „Wenn man, nachdem man die erste Ernte eingefahren hat, fleißig nachpflanzt, dann hat man richtig was davon“ Nach Einschätzung von „meine-ernte“ benötigt der kleine Garten durchschnittlich zwei bis drei Stunden Pflege pro Woche. Zu Beginn sei der Aufwand dabei höher als gegen Saisonende. Das Werkzeug für die Gartenarbeit steht den Mietern in einem Bauwagen zur Verfügung und auch Wasser wird bereitgestellt.

Die Gärten seien für die Mieter rund um die Uhr geöffnet, so Henning Bloch. Er nennt verschiedene Gründe, warum sich Leute einen Garten mieten. „Die einen wollen ihren Kindern zeigen, wo das Essen herkommt, für andere ist es ein Hobby oder eine Auszeit.“ In den letzten zwei Jahren sei die Nachfrage gestiegen.

Interessenten können sich unter www.meine-ernte.de/jetzt-vormerken/ bereits für die Saison 2023 unverbindlich vormerken.