Bottrop. Der Pferdemarkt kehrt zurück aus der Corona-Zwangspause. Der Kirchplatz in der City wird zur Show-Fläche. Die Programmübersicht.

Einmal im Jahr liegt in der Bottroper Innenstadt ein ganz bestimmter Duft in der Luft. Es riecht leicht nach Stroh und nach Pferd. Am 8. Mai ist es wieder so weit, der Pferdemarkt findet statt – nach zwei Jahren Zwangspause. „Der Pferdemarkt war 2020 die erste Veranstaltung, die wegen Corona abgesagt werden musste“, erinnert sich Manfred Schmidt vom Kulturamt zurück.

Doch in diesem Jahr sollen Pferdefreunde, Familien und Kinder wieder voll auf ihre Kosten kommen. Auf dem Kirchplatz wird die Showfläche aufgebaut und Reiter und Pferde zeigen dort ihr Können. Verantwortlich für das Programm ist Christian Sauer und der sorgt für Abwechslung auf der Showfläche.

Ritter zeigen in Bottrop die „Exerzitien des Mittelalters“

Klar, für Kinder dürfen die Ritter nicht fehlen. Auf ihren Pferden zeigen sie die „Exerzitien des Mittelalters“. Dazu gehört unter anderem das Ringstechen, dazu weitere Geschicklichkeitsübungen auf dem Pferd. Arbeiten vom Pferd ausführen – darum geht es auch beim Programmpunkt „Working Equitation“, einer europäischen Arbeitsreitweise. Auch hier zeigen Reiter ihr Können.

Daneben können die Besucher – besser gesagt die Reiter unter ihnen – auch wichtige Tipps und Tricks mitnehmen. Unter dem Programmpunkt Reitunterricht mit Eselsbrücken zeigt Sauer, wie Reitunterricht auch mal anders, vielleicht abwechslungsreicher gestaltet werden kann. Außerdem gibt es Einblicke in die Biomechanik der Tiere. Rainer Hoppe hat sich ganz auf das Verladen von Pferden spezialisiert und zeigt, wie dieser Vorgang für Tier und Mensch stressfrei vonstattengeht.

Kritik gab es im Vorfeld seitens der Politik an der Terminwahl

„Wir haben hier wie immer ein abwechslungsreiches Programm“, sagt Manfred Schmidt. Und erfahrungsgemäß seien es gerade auch Punkte wie die zuletzt geschilderten, bei denen die Zuschauer dann staunend mit offenem Mund am Rande stehen. Kutschfahrten und ein Pferdetrödelmarkt auf der Poststraße runden das Programm ab. Kinder können bei einem Schmied ihr eigenes Hufeisen herstellen. Dazu dürfen ab 13 Uhr die Geschäfte in der Innenstadt öffnen.

Etwas unterscheidet den diesjährigen Pferdemarkt dann aber doch von denen in der Vergangenheit. Der 8. Mai ist schließlich nicht irgendein Datum, sondern der Tag der Befreiung von der Herrschaft der Nationalsozialisten. Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation Nazi-Deutschlands. Heute wird an dem Tag auch der Opfer des Krieges gedacht.

Stadtarchiv präsentiert Ausstellung über Bottrop in der NS-Zeit in der City

Diese Terminwahl hatte im Rat zuletzt für Kritik gesorgt. Deshalb hatten Oberbürgermeister und Verwaltung zugesagt, auch das besondere Datum zu beachten. Im Aktionsraum an der Hansastraße, unweit der Pferdemarktfläche auf dem Kirchplatz, wird das Stadtarchiv daher seine Ausstellung über Bottrop im Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg öffnen. Die Ausstellung ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet, die Leiterin des Stadtarchivs, Heike Biskup hält dort auch weitere Informationen zu dem Tag vor. Zusätzlich findet um 11 Uhr auch die jährliche Gedenkveranstaltung der 8.-Mai-Initiative am Bottroper Rathaus statt.

Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef macht deutlich, dass die Befreiung vom Nationalsozialismus durchaus auch ein Grund zum feiern und ein erfreulicher Anlasse sei. Aus diesem Grunde schlössen sich Pferdemarkt und Gedenken auch nicht aus.

Freie Plätze beim Pferdetrödel

Auf der Poststraße findet wieder der Pferdetrödel statt. Hier haben Reiter und Pferdefreunde die Gelegenheit, gebrauchte Reitutensilien zu kaufen. Angeboten werden die Waren von Privatleuten. Noch gibt es freie Plätze, Anbieter können sich noch melden.

Ansprechpartner beim Kulturamt ist Manfred Schmidt, erreichbar unter: manfred.schmidt@bottrop.de oder 02041 - 70 38 82