Kirchhellen. Bis Mai müssen wir die Schulstraße voll sperren, hatten die Wasserwerke angekündigt. Inzwischen hat sich gezeigt: Es ging auch ohne Vollsperrung.

Es kommt nicht oft vor, dass Baustellen schneller fertig werden als angekündigt. An der Schulstraße geht der Wasserversorger RWW gerade in den Endspurt mit seiner Verlegung neuer Trinkwasserleitungen. Und hat bei dieser Gelegenheit bewiesen, dass er auf Bedenken und Beschwerden ziemlich flexibel reagiert hat. Dafür gibt es verdientes Lob von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder.

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Eher beiläufig hatte der Mülheimer Wasserversorger am 6. Januar angekündigt: Wir hätten da übrigens „eine weitere Rohrnetzpflegemaßnahme“ an der Schulstraße. Wir legen dort ab dem 10. Januar eine neue Trinkwasserleitung. Und dann kam’s: „Die Arbeiten beginnen am 10. Januar, dauern bis Ende Mai. Während der Arbeiten muss der Bereich vollständig gesperrt werden. Eine Umleitung wird eingerichtet. Dort, wo nicht gesperrt wird, ist mit eingeschränkten Parkmöglichkeiten zu rechnen. Für die unvermeidlichen Beeinträchtigungen bittet RWW um Verständnis.“

Fünf Monate Vollsperrung? „Ein Unding“

Wie bitte, haben sich die Kollegen der Feuer- und Rettungswache 2 und der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen gedacht: Fünf Monate Vollsperrung direkt vor der Wache und dem Gerätehaus? Das geht gar nicht, fand auch Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder: „Ein Unding.“

Seine Forderung: Wasserversorger RWW und das beauftragte Bauunternehmen sollten ihre Baustellenplanung noch einmal ganz genau überdenken. „Die freiwilligen Feuerwehrleute werden beim Einrücken behindert, die Lösch- und Rettungsfahrzeuge beim Ausrücken.“ Bei einem Unfall oder einem medizinischen Notfall etwa an der Hauptstraße, zu der der Rettungsdienst im Normalfall 30 Sekunden Fahrtzeit hat, müsse der Rettungswagen jetzt über den Kirchhellener Ring anrücken und verliere so wertvolle Zeit.

Wasserwerk verändert die Baustellenplanung

Die öffentlich geäußerte Kritik zeigte Wirkung. RWW-Sprecher Ramon Steggink kündigte kurz darauf eine veränderte Strategie an: „Wenn es gut läuft, können wir die Vollsperrung bis Ende März aufheben.“

Während der Verlegung der neuen Leitung gehe es nicht ohne Vollsperrung, weil der Bagger nun mal die volle Fahrbahnbreite zum Arbeiten brauche. Aber sobald die Leitung liege, könnten die restlichen Arbeiten auch mit einer Teilsperrung durchgeführt werden. Nur tageweise brauche es noch einmal Vollsperrungen.

Auf der Kreuzung und an der Umleitung wurde es eng

Das war eng: In Zwei Abschnitten wurde die Kreuzung Kirchhellener Ring/Schulstraße im Februar und März gesperrt.
Das war eng: In Zwei Abschnitten wurde die Kreuzung Kirchhellener Ring/Schulstraße im Februar und März gesperrt. © Unbekannt | Gerd Wallhorn

So kam es auch. In zwei Abschnitten wurde im Februar und im März die Kreuzung Kirchhellener Ring/Schulstraße teilweise gesperrt und der Verkehr mit einer Baustellenampel geregelt. Als dann die Leitung an nördlichen Teil der Schulstraße ankam, mussten die Schulbusse sowie die Busse der Linie 297 eine Schleife drehen über Am Tollstock und An St. Johannes: durch Straßen, in denen Bus- und Autofahrer im Zweifel sehr präzise manövrieren mussten, wenn sie ohne Kaltverformung aneinander vorbei wollten.

„Wir haben versucht, die Baustelle so klein wie möglich zu halten“, sagte Steggink nach dem Ende der Vollsperrung Mitte März. „Jetzt kann die Feuerwehr wieder in beide Richtungen fahren.“ Für diese erfolgreich abgeschlossene Neuplanung gab es Lob vom Bezirksbürgermeister: „Ich bin sehr froh, dass RWW und Baufirma auf unsere Bedenken und Anregungen eingegangen sind. Das hat auch den Verkehr rund ums Schulzentrum deutlich entlastet im Gegensatz zur ursprünglichen Planung.“

Schönen Dank für die Blumen, sagt dazu RWW-Sprecher Steggink. „Aber bis Ende April werden wir schon noch brauchen, bis wir ganz fertig sind.“

Einladung ins Wasserwerk

Zum Tag des Trinkwassers am Sonntag, 8. Mai, öffnet RWW von 11 bis 17 Uhr die Türen ihres Wasserwerks in Dorsten-Holsterhausen, Am Kreskenhof 66. RWW lädt ausdrücklich auch die Kirchhellener ein zu schauen, wo ihr Wasser herkommtBesucher bekommen einen Blick auf die technischen Anlagen und diverse Rohrnetztätigkeiten. Sie erhalten bereits am Eingang einen Übersichtsplan über die einzelnen Stationen auf dem Gelände und erfahren so, was wo zu finden sein wird.Die Besucherinnen und Besucher erhalten Informationen zu RWW, zu den Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen und zur Trinkwasseraufbereitung,Hausanschlüsse werden gezeigt,ein offener Rohrgraben wird hergerichtet, RWW-Einsatzfahrzeuge zur Netzspülung und Wasserverlustanalyse sind vor Ort.

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