Kirchhellen. Zwei Ausstellungseröffnungen, ein Konzert, ein Theaterabend: Die Kultur nimmt wieder Fahrt auf in Kirchhellen. Den Bürgerverein freut das.

Das Kulturprogramm im Hof Jünger nimmt wieder Fahrt auf. Im März hat der Bürgerverein erstmals sein Programm wie geplant stattfinden lassen können und freut sich in den kommenden acht Tagen auf vier Veranstaltungen.

Bei der ersten ist der Bürgerverein allerdings nur Gastgeber und nicht Veranstalter. Am Sonntag, 24. April, um 11 Uhr eröffnet der Heimatverein im Heimathaus seine Zeitreise ins Jahr 1915 mit Dorfansichten von Theo Kleppe. Die Ausstellungsmacher Willi Stein und Jan Marien sowie Vereinsvorsitzender Peter Pawliczek freuen sich über möglichst viele Besucher. An einem 3-D-Modell können diese die Federzeichnungen des Grafikers und Heimatforschers verorten.

Kammermusikalischer Abend im Hof Jünger

Am selben Tag um 17 Uhr lädt der Bürgerverein dann zu einem kammermusikalischen Abend ein. Marijke Wiesenekker an der Mandoline, Michiel Wiesenekker und Maxim Lysov an der Gitarre versprechen einen Abend mit Musik von Beethoven, Paganini und Villa-Lobos sowie eigenen Kompositionen, russischen Romanzen und American Folk Songs.

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Seit 1999 konzertieren Marijke und Michiel Wiesenekker als Amsterdams Gitaar en Mandoline Duo. Geboren und aufgewachsen sind wir in Amsterdam, jedoch liegt unser musikalisches Zentrum in Wuppertal. Musikalisch fühlen sie sich in vielen Stilen zuhause. Ob Pop und Rock, Bluegrass, Folk, Jazz oder Klassik - wichtig ist ein ansteckender Rhythmus, eine packende Melodie und ein starker Charakter. Marijke Wiesenekker leitet seit März auch das Zupforchester Kirchhellen

Im Hof Jünger werden sie unterstützt von Maxim Lysov. Seit vier Jahren spielt er die russische siebensaitige Gitarre und hat eine große Vorliebe für das Instrument entwickelt. Er spielt Musik aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen: Flamenco, russische Zigeunerweisen, romantische Musik aus dem 19. Jahrhundert abwechselnd mit Barock und Klezmer.

Einlass ab 16 Uhr, Eintritt 15 Euro, erm. 13 Euro.

Schauspiel im Hof Jünger

Schauspiel – genauer „Die Marquise von O....“ nach einer Novelle von Heinrich Kleist steht dann am Mittwoch, 27, April um 19.30 Uhr auf dem Programm. Hinter der Inszenierung steht das Turmalintheater: Das ist deutschlandweit bekannt für seine Solo-Inszenierungen und Cornelia Gutermann-Bauer begeisterte in der Rolle der „Marquise von O....“ schon bei den Kleist-Festtagen in Frankfurt an der Oder das Publikum. Das Theater ist regelmäßiger Gast an vielen Bühnen und war auf Einladung des Goethe-Instituts auch schon in den Niederlanden unterwegs

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Zum Inhalt: Rätselhaft beginnt Heinrich von Kleists Geschichte der Marquise von O...: Wie kann eine „Dame von vortrefflichem Ruf“ ohne ihr Wissen schwanger werden?! Eine atemberaubende Folge von Ereignissen nimmt ihren Lauf. Ein Wechselbad von komischen, spannenden und überraschenden Augenblicken zieht den Zuschauer in den Bann.

Einlass ab 18.30 Uhr, Eintritt 10 Euro, erm. 8 Euro. Vorverkaufsstellen: Bürgerverein Hof Jünger (sonntags: 11-13 Uhr), Humboldt Buchhandlungen in Kirchhellen, Bottrop und Gladbeck.

Ausstellung im Hof Jünger

„Maler denken anders – Stadt - Land - Fluss“ lautet der Titel der Ausstellung, die am Sonntag, 1. Mai in den Räumen des Bürgervereins eröffnet wird. Gezeigt werden Werke von Anke Lühmann (Frankfurt) und Andreas Günther (Gladbeck). Die Ausstellung im Kulturzentrum zeigt gemeinsame thematische Überschneidungen (z.B. das Thema Landschaft) und auch unterschiedliche Arbeitsansätze.

Anke Lühmann arbeitet überwiegend expressiv in der Farbwahl ihrer Werke. Menschen und Landschaft interessieren sie gleichermaßen, wobei die Porträts durchaus auch eine humorvolle Note haben dürfen. Andreas Günther betreibt Feldforschung mit künstlerischen Mitteln, Stadtlandschaften und ihre Bewohner, die Architektur der alten Wasserschlösser im Münsterland interessieren ihn ebenso, wie Streifzüge durch die Kirchheller Heide im Wandel der Jahreszeiten. Somit sind seine Arbeiten oft Dokumente dieser Region, umgesetzt in schwarz-weiß Zeichnungen, Fotografie und Malerei.

Einlass ab 11 Uhr.

Stetiges Wachstum

1991 wurde das Kulturzentrum Hof Jünger offiziell eingeweiht. Zuvor waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Seit Anfang der 1980er-Jahre gab es Überlegungen, was mit dem alten Hof in der Ortsmitte geschehen sollte. Schließlich entwickelte man das Konzept und gründete Bürgerverein.Längst ist zu Haus I noch Haus II – ehemals Hof Heisterkamp – hinzugekommen mit dem großen Saal unter dem Dach. Auf dem Außengelände wurden ein Bauerngarten und ein Skulpturenpark realisiert, zuletzt ein Lyrik-Pfad.