Kirchhellen. Wenn es weiter so gut läuft, kann der Wasserversorger RWW bereits Ende März die Schulstraße wieder öffnen. Die nächste Baustelle liegt auf Eis.
Der Wasserversorger RWW kommt gut voran mit seinen neuen Trinkwasserleitungen an der Schulstraße. Wenn es weiter gut läuft, kann die Sackgasse bereits Ende März und nicht wie ursprünglich angekündigt erst im Mai wieder geöffnet werden. Allerdings: Vorher wird es noch einmal eng.
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„Wir liegen gut in der Zeit“, sagt RWW-Sprecher Ramon Steggink. „Wir haben Auf der Bredde angefangen und sind jetzt kurz vor dem Kirchhellener Ring. Bis Ende Februar wollen wir dort sein.“ Der Wasserversorger und seine Baufirma wissen, dass sie unter verschärfter Beobachtung stehen. Wegen der Beeinträchtigung für die Feuer- und Rettungswache durch die Straßensperrung hat Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder die RWW zu höchstmöglichem Bautempo gemahnt.
Verkehrsbehinderungen auf der Kreuzung
Das legen die Bautrupps an den Tag. Doch jetzt rückt die Sperrung immer weiter auf den Kirchhellener Ring. Eine Spur auf dem Ring ist bereits gesperrt, der Verkehr läuft jetzt über den Linksabbiegerstreifen. Für die Verkehrsregelung in der nächsten Zeit ist gerade an der Kreuzung eine Baustellenampel aufgebaut worden. Seit Donnerstag regelt sie dort den Verkehr. Und voraussichtlich im März wird es noch einmal zu weiteren Behinderungen kommen, wenn nämlich die Leitung unter die Kreuzung Schulstraße/Kirchhellener Ring verlegt wird.
Wenn die Leitung dann bis Höhe Hausnummer 27 liegt, kann die Vollsperrung der Schulstraße aufgehoben werden, sagt Steggink. „Für die Verlegung der Leitung braucht der Bagger halt die ganze Straßenbreite. Wenn die Leitung erst mal liegen, brauchen wir dort weniger Platz.“ Dann muss der Versorger noch die Hausanschlüsse von der alten an die neue Leitung anschließen, die Rohre spülen und die Dichtigkeit prüfen. „Dafür brauchen wir noch einmal Zeit, aber nicht mehr viel Platz“, sagt Steggink.
Kanalsanierung wird verschoben
Eine weitere für dieses Jahr ursprünglich geplante Großbaustelle bleibt der Feuerwehr, dem Schulzentrum und den Anwohnern vorerst erspart. In der Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes der Stadt steht die Kanalbaumaßnahme Alleestraße/Auf der Bredde/Schulstraße. An diesem Straßenzug steht die Kanalsanierung ebenso an wie der Neubau eines Trennsystems zwischen Schmutz- und Niederschlagswasser.
„In der Tat wollten wir dort eigentlich 2022 anfangen“, sagt Steffen Jonek, Abteilungsleiter im Fachbereich Tiefbau. Aber: „Die Trennung von Schmutz- und Niederschlagswasser ist dort noch nicht zwingend erforderlich.“ Ein Stück weiter nordöstlich fließt das Wasser ohnehin noch in einen Mischwasserkanal.
Rücksicht auf Feuer- und Rettungswache
Und die Kanalsanierung haben die Tiefbauer vorerst zurückgestellt nach dem Hinweis der Politik, diese Maßnahme solle man möglichst so lange aufschieben, bis die Feuerwache von der Schulstraße an ihren neuen Standort umgezogen sei. Danach, so die Argumentation des Bezirksbürgermeister, würden dort ohnehin Baumaßnahmen fällig, in die der Tiefbau dann eingebunden werden könnte. Bei der Gelegenheit könne zudem das kleine Neubaugebiet an der Ecke Bottroper/Holthausener Straße angeschlossen werden, das ebenfalls in dieses System entwässern soll.
Der Schwachpunkt im Wortsinn dieses Aufschiebens: Der Kanal an der Schulstraße sollte noch eine Weile halten. Aber der unter der Straße Auf der Bredde ist ein Vorkriegsmodell, Haltbarkeit ungewiss.
Wo der Straßenname herkommt
Der Name Auf der Bredde kommt nach Recherchen des Heimatvereins von der sogenannten Schulten-Bredde, einem Flurstück, auf dem 1924/25 die jetzige Johanneskirche erbaut wurde.
Es gibt in Kirchhellen zwölf Flurnamen mit dem Grundwort „Bredde“. Mit „Bredde“ (hochdeutsch: Breite) ist eine flache Ebene gemeint, die nicht unbedingt feucht oder gar sumpfig sein braucht.
Für solche Flächen hatten die Kirchhellener nämlich den Begriff „Bräuke“ oder „Brauk“. 23 Flurstücke mit diesem Wort im Namen hat der Heimatverein gezählt. Sie bezeichnen allesamt dieselbe Geländeart, nämlich Sumpf und Moor.