Bottrop. Auf Bottrops Halde Haniel sind Anfang März fünf Totems abgesägt worden. Nun häufen sich Spekulationen, wer dafür verantwortlich sein könnte.
Dreieinhalb Wochen ist es her, dass Unbekannte fünf Totems auf der Halde Haniel abgesägt und damit dem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Kunstwerk einen erheblichen Schaden zugefügt haben. Der Kirchhellener Künstler Guido Hofmann, der die Installation des baskischen Bildhauers Agustín Ibarrola seit vielen Jahren pflegt, will sie bald wieder aufstellen. Und es mehren sich Gerüchte, wer für den Vandalismus verantwortlich sein könnte.
Halde Haniel in Bottrop: Immer wieder Probleme mit illegalen Mountainbike-Strecken
Eine gute Woche vor dem Vorfall hatte die Ruhrkohle AG (RAG), die noch Eigentümerin der Halde ist, eine illegale Mountainbike-Strecke auf der Halde entfernen lassen, wie Thomas Hüser von RAG Montan Immobilien bestätigt. „Wir haben immer mal wieder Probleme mit Mountainbike-Strecken“, sagt Hüser.
In diesem Fall waren Bäume abgehackt und zu Rampen umfunktioniert worden. „Der letzte Sprung der Mountainbiker landete dann auf den Wirtschaftswegen“, sagt Hüser. „Das können wir nicht dulden.“ Hier gebe es zum einen Gefahrenpotenzial für Spaziergänger, zum anderen sei das Sachbeschädigung.
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Haben Mountainbiker die Totems auf der Halde aus Rache abgesägt, weil die RAG ihre Strecken demontiert hatte? Gerüchte um diese Vermutung kursieren, allerdings haben weder die RAG noch die Polizei konkrete Hinweise darauf, wer für die Straftat verantwortlich ist. Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen, die etwas gesehen haben an dem Sonntagmorgen. Denn die Totems, so viel ist sicher, sind zwischen 8 und 11 Uhr mit einer Kettensäge beschädigt worden, also am hellichten Tag. „Das hätte eigentlich jemand sehen müssen“, sagt Thomas Hüser.
Künstler Guido Hofmann will Totems auf Halde Haniel wieder zusammensetzen
Unterdessen bereitet Guido Hofmann die Wiederherstellung des Kunstwerks vor. Die Holzpfähle sind nach den Untersuchungen der Polizei wieder in seiner Werkstatt. Mit Hilfe von Stützkonstruktionen wird er die Totems auf der Halde wieder zusammensetzen. „Das ist ziemlich aufwendig“, sagt Hofmann. Die Schnittflächen müssen ausgeglichen, die Farbe erneut werden. „Wir werden mehrere Tage daran arbeiten.“
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Aktuell warte er auf die Freigabe des Regionalverbands Ruhr (RVR), dem das Kunstwerk gehört und der dabei ist, auch die Eigentümerschaft für die Halde zu übernehmen. Derzeit laufen die letzten Formalitäten mit der RAG, bis die gesamte Halde Haniel in den Besitz des RVR übergeht.