Bottrop. Obwohl sie von ihren Corona-Infektionen genesen waren, steckten sich hunderte Bottroper trotzdem wieder an. So ordnet der Krisenstab das ein.

Im Laufe der Corona-Pandemie ist es in Bottrop zu mehr als 850 Wiederansteckungen mit dem Coronavirus gekommen. Das geht aus einer Auskunft des Oberbürgermeisters an die Vorsitzenden und Sprecher der Ratsfraktionen und Ratsgruppen hervor. Wie schwer diese erneuten Corona-Erkrankungen für die Patientinnen und Patienten waren, kann der Bottroper Corona-Krisenstab allerdings nicht exakt einschätzen.

Die Auskunft des Oberbürgermeisters bezieht sich auf die zurückliegenden zwei Jahre im Zeitraum von März 2020 bis zum Freitag voriger Woche. Danach sind dem Gesundheitsamt bisher insgesamt 858 Reinfektionen mit dem Coronavirus in Bottrop bekannt. Es sei festzustellen, dass die Erkrankungen bei Wiederansteckungen tendenziell weniger schwer verlaufen als bei den Erstinfektionen, teilt OB Bernd Tischler mit. Dies sei insbesondere bei der zurzeit vorherrschenden Omikron-Variante des Virus der Fall.

Schwere der Erkrankungen kann Bottroper Krisenstab nicht feststellen

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Bei dieser Einschätzung beruft der Verwaltungschef sich allerdings auf entsprechende Medienberichte und wissenschaftliche Literatur. Aus den telefonischen Befragungen, die Beschäftigte des Gesundheitsamtes regelmäßig bei den jeweiligen Corona-Infizierten durchführen, lasse sich die Schwere der Erkrankungen jedenfalls nicht ableiten, berichtet der Oberbürgermeister. Denn in diesen Gesprächen werden ja jeweils subjektive Krankheitssymptome erfragt.

Bernd Tischler reagierte mit seinem Schreiben an die Ratsvertreter auf eine Anfrage der Bottroper Linkspartei. So wiesen Linke-Vertreter darauf hin, dass es in Bottrop vermehrt zu Wiederansteckungen mit dem Coronavirus bei Menschen gekommen sei, die trotz vollständiger Impfung erst wenige Wochen vorher schon infiziert waren, dann genesen sind, und sich kurz danach erneut mit dem Coronavirus angesteckt haben.

„Mir sind konkrete Fälle von Beschäftigten Bottroper Bildungseinrichtungen bekannt. Die Betroffenen haben bei der Wiederansteckung erheblich stärkere Krankheitssymptome“, wandte sich Linke-Ratsherr Niels Schmidt an den Oberbürgermeister.

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