Bottrop. Wie ein lebendiges Bilderbuch: Die Premiere der Ballettschule Zurhausen in Bottrop findet großen Anklang. Weitere Aufführungen sind geplant.

Die Geschichte von Peter Pan ist mehr als 100 Jahre alt und wurde in Filmen und Bühnenproduktionen wieder und wieder erzählt. Am Sonntag gab es eine Neuauflage in der Aula des JAG, aufgeführt von den Schülerinnen der Ballettschule Zurhausen. Mit der Premiere als komplexes Handlungsballett gelang Ulla Schulte-Zurhausen und ihrem Team eine ebenso professionelle wie charmante Inszenierung.

Ballettpremiere in Bottrop: Auftritt des Krokodils als besonderes Highlight

Die jungen Tänzerinnen stellten virtuos die bekannte Geschichte mit Piraten, Indianern, Tiger Lilly, Tinkerbell, Mr. Smee und den Lost Boys dar. In der Hauptrolle präsentierte sich erneut Kristin Bette. Sie hatte schon in der letzten „Peter Pan“-Produktion vor zehn Jahren die Titelrolle getanzt und wechselt sich dieses Mal mit Kirsten König ab. Die Choreografie geht auf Kira Zurhausen, Tanzpädagogin und Schauspielerin, zurück. Diese gestaltet die Szenen vor dem Bühnenbild von Kolja Schulte-Zurhausen wie ein lebendiges Bilderbuch. Und das findet beim Publikum von Anfang an Anklang.

Pünktlich um 16 Uhr ist die Aula fast bis zum letzten Platz besetzt. Unter den Besuchern sind alle Altersgruppen vertreten, Vorschulkinder ebenso wie Eltern und Großeltern. Charly (8), Panina (10) und Sam (4) sind gekommen, weil eine ihrer Schulfreundinnen unter den Tänzerinnen ist. Sie sind sehr beeindruckt von den tollen Bewegungen und den wunderschönen Kostümen. Ein besonderes Highlight vor allem bei den jüngeren Zuschauern ist der Auftritt des Krokodils, souverän präsentiert von Katharina Thye. Rosi Schöpper ist gekommen, weil ihre Tochter Amelie (16) in der Gruppe der Indianer mittanzt. „Tatsächlich war Amelie schon bei der ersten Aufführung vor zehn Jahren dabei“, erklärt die Mutter. „Damals gehörte sie zu den Jüngsten und tanzte in der Feengruppe mit. Seitdem ist sie immer dabeigeblieben.“

Viele Bottroper Ballettschülerinnen sind schon seit Jahren dabei

Schulte-Zurhausen bestätigt, dass das keine Seltenheit ist. „Viele der Mädchen sind schon seit vielen Jahren dabei. Als Vorschulkinder sind sie in die Ballettschule gekommen und inzwischen sind sie junge Frauen, studieren schon oder machen eine Ausbildung.“ Diese Verbundenheit mit der Schule, die seit Mai 2020 auch als Bildungseinrichtung anerkannt ist, sorgt für eine sehr familiären Atmosphäre untereinander. „Mit großer Selbstverständlichkeit kümmern sich die Älteren um die Jüngsten, sodass diese nach und nach in ihre Rolle hineinwachsen können“, freut sich Schulte-Zurhausen.

Abschließend verrät sie, warum die Wahl nach zehn Jahren erneut auf Peter Pan fiel. „Dafür ist tatsächlich Corona verantwortlich“, erklärt sie. „Wir bereiten jetzt seit einem halben Jahr diese Premiere vor. Und um die Infektionsrisiken klein zu halten, mussten wir in möglichst kleinen, stabilen Gruppen proben. Die einzelnen Module haben wir dann so spät wie möglich zu einer Einheit zusammengeführt. Das ging am besten mit einem bereits erprobten Konzept. Am Ende war das Entscheidende, unseren Schülern ein interessantes, herausforderndes Ziel zu bieten.“ Und das ist voll und ganz gelungen!

Weitere Termine: 2./3. April, jeweils 11 und 16 Uhr, JAG-Aula. Tickets: 02041 2 27 26, www.ballettschule-zurhausen.de