Bottrop. Bottrops Rat entscheidet über eine Spitzenposition. Als einzige wird eine Frau ihre Ziele für die Leitung des Dezernates für Soziales vorstellen.

Karen Alexius-Eifert ist auf dem Weg zur Wahl einer neuen Sozialdezernentin in Bottrop weit voran gekommen. Die Leiterin des Bottroper Sozialamtes ist bisher die einzige Bewerberin, die am kommenden Dienstag im Hauptausschuss ihre Vorstellungen und Ziele bei der Leitung des neu zu bildenden Verwaltungsdezernates für Bildung und Soziales präsentieren soll. Sie ist auch die einzige Frau im Kreis der insgesamt sechs Bewerberinnen und Bewerber, die für die Dezernatsleitung in Frage kommen. Die Besetzung der Dezernentenstelle steht für Dienstag in einer Woche auf der Tagesordnung des Rates.

Ratsvertreter von SPD und CDU hatten bei der Vorstellung ihrer gemeinsamen Pläne für die Vergrößerung der Bottroper Verwaltungsspitze angedeutet, dass es an der Zeit sei, dass der Verwaltungsvorstand keine Männerriege mehr bleibe und endlich auch eine Frau darin mitentscheide. Denn seit Jahrzehnten sind darin ausschließlich Männer vertreten: zurzeit Oberbürgermeister Bernd Tischler und Paul Ketzer als dessen stellvertretender Verwaltungschef, Baudezernent Klaus Müller sowie Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer.

Bottroper Parteien schlagen Sozialamtsleiterin vor

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In dem neuen fünften Verwaltungsdezernat wollen die beiden größten Ratsparteien in Absprache mit der Verwaltungsspitze das Sozialamt, das Jobcenter, das Referat für Migration sowie das Jugendamt und den Fachbereich für Schule und Kinderbetreuung bündeln. Die Verwaltung berichtet, dass sie für die Leitung des neuen Dezernates insgesamt 22 Bewerbungen erhalten habe. Die Ratsparteien haben inzwischen sowohl das Angebot der Verwaltung genutzt, die Bewerberinnen und Bewerber zu Gesprächen einzuladen als auch die Bewerbungsunterlagen einzusehen.

Aus dem Kreis der Ratsparteien kam dann auch der Vorschlag, die Sozialamtsleiterin zur Vorstellung ihrer Ziele persönlich in den Hauptanschuss einzuladen. Karen Alexius-Eifert hat ihre Karriere bei der Stadtverwaltung vor gut zwei Jahrzehnten begonnen. Sie arbeitete einige Jahre im Jobcenter, bevor sie 2012 ins Sozialamt wechselte, dann dessen stellvertretende Leiterin wurde und schließlich zur Amtsleiterin aufstieg.