Bottrop. Das Frittenfett ist nicht das einzige, was teurer geworden ist. Bottroper Imbissbuden-Besitzer befürchten, die Pommes-Preise anheben zu müssen.

Pflanzenöl ist aktuell knapp und teuer – das hat mehrere Gründe, auch der Krieg in Europa gehört dazu. Denn Pflanzenöl kommt häufig aus der Ukraine. Die Preise für Frittenfett sind zuletzt derart explodiert, dass in Kombination mit Preissteigerungen in anderen Bereichen auch ihre Gerichte bald teurer werden müssen, fürchten Imbissbuden-Besitzer aus Bottrop.

Frittenfett: Erste Preiserhöhung schon nach Weihnachten

Panagiota Triantafillou vom Berliner-Platz-Grill, der seit 40 Jahren in Stadtmitte beheimatet ist, berichtet, dass es nach Weihnachten schon die erste Preisanhebung gab von 16 auf 20 Euro für einen Block Frittierfett in der bevorzugten Qualität. Vergangenen Freitag dann wurde für die nächste Bestellung ein Preis von 28,50 Euro aufgerufen. „Ich müsste normalerweise die Portion Pommes für drei Euro verkaufen“, sagt die Imbiss-Chefin. „Mache ich aber nicht – aber wer weiß, wie lange noch.“

Dazu komme die Suche nach Speiseöl wie Rapsöl für Salat, Marinade, Saucen nach Feierabend, „wir fahren in die Metro überall, nach Duisburg, nach Essen – so etwas habe ich noch nie gemacht!“

Ulla (re.) und Panagiota Triantafillou und Nikolaos Drossinakis vom Berliner Platz-Grill in Bottrop.
Ulla (re.) und Panagiota Triantafillou und Nikolaos Drossinakis vom Berliner Platz-Grill in Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Joannis Roupelis, Mitarbeiter vom Artemis Grill im Fuhlenbrock, berichtet das Gleiche: Am Freitag habe der Imbiss eine Zehn-Kilo-Pflanzenfett-Lieferung für die Pommes bekommen – für 30 Euro, und damit für zehn Euro mehr als noch zwei, drei Tage zuvor.

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Und das Pflanzenfett ist ja nicht alleine im Preis gestiegen. „Fleisch ist teurer geworden“, nennt Joannis Roupelis ein weiteres Beispiel. Zudem seien ja die Energiekosten höher und die Preise für Verpackungen ebenfalls. Ein bisschen hat Roupelis das Gefühl, dass die Lage ausgenutzt werde: „Wenn etwas teurer wird, sagen wir Benzin- und Spritkosten sind teurer geworden, dann ist gleich alles erhöht.“ Einzig stabil im Preis seien momentan noch die Getränke und das Gemüse. „Aber wer weiß, was in der Zukunft noch kommt...“

Bottroper Imbiss: Preis für Gyros-Fleisch ist durch die Decke gegangen

Panagiota Triantafillou bestätigt: „Der Preis für unser Gyros-Fleisch zum Beispiel ist durch die Decke gegangen.“ Der Strom-Abschlag sei „eine Katastrophe“, 55.000 kW im Jahr würden im Imbiss verbraucht. Der Abschlag pro Monat betrage teilweise fast 1800 Euro. Die wirtschaftlich auch nicht eben einfache Corona-Pandemie „hat uns nicht so fertig gemacht wie das jetzt“, verdeutlicht die Geschäftsfrau.

Was bedeutet das für die Preisentwicklung der Imbiss-Gerichte? Beim Artemis-Grill will man „momentan die Preise so halten, denn es ist auch für die Kunden ein bisschen schwierig“, so Roupelis. Schließlich sei es auch für diese überall teurer geworden – nicht nur im Imbiss. „Wir versuchen, die Preise stabil zu halten. Aber wenn das so weiter geht, dann müssen wir auch ein bisschen erhöhen. Wir wollen nun erstmal bis Mitte April abwarten, wie es sich weiter entwickelt.“

Panagiota Triantafillou berichtet für den Berliner-Platz-Grill, dass sie nach Weihnachten schon „ein klein wenig“ erhöht habe. Und dabei werde es wohl nicht bleiben können. „Ich kann hier nicht für plus/minus Null stehen. Dann kann ich auch ganz zumachen“.