Kirchhellen. Aus einem Job wurde Freundschaft zwischen einer Kirchhellener Familie und einer Ukrainerin. Als der Krieg ausbrach, kam schnelle Hilfe.
Die folgende Erzählung ist wahr. Die Person, um die es sich handelt,ist bekannt, möchte aber nicht genannt werden. Sie hat Opfer des Kriegs in der Ukraine nach Kirchhellen geholt.
Als eine Kirchhellener Familie vor Jahren eine ausländische Hilfskraft suchte, entsandte eine polnische Organisation entsandte eine Ukrainerin. Dieser Kontakt erwies sich als äußerst wertvoll. Diese Pflegerin musste ihre Heimat und ihre Familie für Monate verlassen, um ihre Familie unterhalten zu können. So kam ein Mensch in ein fremdes Land und zu fremden Menschen, deren Sprache sie nicht versteht.
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Dann zeigte sich aber bald, dass Beziehungen nicht nur von Sprachkenntnissen abhängen. Umsicht, Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und der Wille, die fremde Sprache zu erlernen, machten die Hilfskraft bald unentbehrlich. Der Einsatz war zeitlich begrenzt, wiederholte sich aber bis zum Tod des Hilfsbedürftigen. Inzwischen waren freundschaftliche Beziehungen zu den Familienmitgliedern entstanden, die immer wieder aufgefrischt wurden, wenn sie in Deutschland im Einsatz war.
Zwei Frauen und drei Kinder finden Aufnahme in Kirchhellen
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Der Krieg in der Ukraine hat dieser Freundschaft neue Dimensionen verliehen. Flucht aus den Krisengebieten stellt hohe Anforderungen auch an die Helfer in Deutschland. Einem Teil der Familie gelang die Flucht nach Polen. Zwei Frauen und drei Kinder wurden von Warschau aus per Bus nach Essen gebracht und fanden Aufnahme in der Kirchhellener Wohnung des Helfers und Freundes.
Wie geht es nun weiter? Bis staatliche Hilfen in Anspruch genommen werden können,vergeht Zeit. Wie lange der Aufenthalt in Deutschland dauern wird, ist unbestimmt. Der größte Wunsch dieser Flüchtlingsgruppe ist wie bei allen Flüchtlingen: Frieden,damit sie wieder zurück in ihre Heimat können.
Der Bottroper Shantychor hat für die Familie schon gesammelt. Was dringend benötigt wird, ist eine kleine, bezahlbare Wohnung für die Flüchtlingsgruppe, möglichst in Kirchhellen und ein Kinderstühlchen für ein zweijähriges Kind. Angebote gern per Mail an redaktion.bottrop@waz.de, wir leiten sie weiter.