Bottrop. Die Vision des „Alleenradwegs“ zwischen Dorsten, Kirchhellen und Gladbeck ist Jahrzehnte alt. Jetzt müssen wir ihn endlich buen, fordert die CDU.
Nie waren die Chancen besser, die Jahrzehnte alte Vision vom „Alleenradweg“ auf der stillgelegten Bahntrasse zwischen Dorsten, Kirchhellen und Gladbeck endlich gebaut zu bekommen, sagt die Bottroper CDU. Damit diese Chance nicht verspielt wird, soll die Bottroper Verwaltung jetzt in die Planung einsteigen. Das soll der Verkehrsausschuss deshalb am Donnerstag beschließen.
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40 Jahre lang haben Bezirkspolitiker vor allem in Kirchhellen immer mal wieder geträumt: Welch einen wunderhübschen Radweg könnte man bauen auf der in den 1970er Jahren stillgelegten Bahntrasse vom Eigen über Kirchhellen nach Dorsten. Und immer wieder wurden sie eingebremst mit der Ansage: Die Grundstücke dafür stehen nicht mehr zur Verfügung. Bis die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ im Frühjahr 2021 bei der Bahn-Tochter DB Netz anfragte und eine überraschende Antwort bekam.
Trassenteile stehen ab 2023 zum Verkauf
Quintessenz der DB Netz-Auskunft: Zwei Teilstücke zwischen der Grenze zu Dorsten und der Hackfurthstraße sowie zwischen der Dorfmitte Richtung Gladbeck seien noch im Besitz der Bahn-Tochter und könnten nach einer Sanierung und Sicherung der Bahnstromleitung ab 2023 verkauft werden.
Seitdem steht der Alleenradweg als exklusive Nord-Süd-Verbindung für Radler ganz oben auf der Liste der „Wunschradwege“ der Initiative. Die CDU Kirchhellen hat die Idee sofort aufgegriffen und die Verwaltung aufgefordert, in die Planung einzusteigen. Aus dem NRW-Verkehrsministerium bekam sie die Ansage: Solche Radwege auf alten Bahntrassen sind bis zu 95 Prozent förderfähig. „Dazu müsste der Fördergeber aber erst mal wissen, dass es solche Pläne überhaupt gibt“, sagt der Kirchhellener CDU-Politiker Dominik Nowak.
Im RVR-Programm findet sich der Stand von 2018
Zentraler Verteiler solcher Fördermittel ist der Regionalverband Ruhr (RVR), der das Programm „Weiterentwicklung des regionalen Radwegenetzes“ koordiniert. Die RVR-Planer haben - nicht aus Bottrop, sondern von der Stadt Oberhausen - erfahren, dass ein Teil der zum Verkauf stehenden Flachglastrasse der Bahn zwischen der Kirchhellener Straße in Bottrop und der Hegestraße in Gladbeck Bestandteil des Alleenradweges werden soll. Aus Bottrop haben die RVR-Planer nach eigenen Angabenoffiziell bisher nur die Ansage aus dem Jahr 2018: Ab Hegestraße läuft die „Radhauptverbindung“ Richtung Dorsten über die Bottroper Straße.
Das will die CDU jetzt schnellstmöglich ändern. Bereits Ende August 2021 hat die Fraktion den Antrag gestellt, der Verwaltung einen Prüfauftrag für den Alleenradweg zu erteilen. Dazu gehört nach der Vorstellung der CDU auch ein Plan B für Lückenschlüsse auf der Trasse. Denn tatsächlich, so der Regionalverband, sind an der A 31, in Kirchhellen und in Dorsten einige Stücke der Bahntrasse nicht mehr zu haben. Ein halbes Jahr hat es gebraucht, den CDU-Antrag auf die Tagesordnung der Bottroper Verkehrspolitiker zu bringen.