Bottrop. Bottrops Archiv vermittelt Stadtgeschichte direkt und unmittelbar. Dafür müssen Archivalien sicher lagern und zugänglich sein – an zentralem Ort.
Stadtarchiv als kommunale Pflichtaufgabe: klingt irgendwie langweilig. Aber diese Orte sind das Gedächtnis einer Stadt und in Bottrop ist das Archiv sogar äußerst lebendig. Ausstellungen, Begleitprogramme, Führungen, Aktionen mit und für Schulen – das ist nicht überall der Fall und wird hier auch regelmäßig von der Stadtspitze, Politikerinnen und Politikern gelobt.
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Jetzt könnte sich zeigen, dass mehr geht als freundliches Schulterklopfen. Ein neues, zentrales Archiv und vor allem Orte, an denen die Archivalien auch künftig gut verwahrt sind. Man muss gar nicht den Super-GAU des Kölner Archivs vor Jahren bemühen, um zu wissen, wie fragil die oft alten Bestände unserer Geschichte sind.
Spannende Phase der Bottroper Stadterneuerung
Sicher, Bottrop hat gerade viele offene oder eben erst beendete Baustellen: Kulturzentrum, Museum, Feuerwache, Trapez, neues Rathaus. In so einer Situation befand sich die Stadt vor 100 Jahren schon einmal - und hat sie selbst ungleich schwierigeren Zeiten gemeistert.
Es gibt aber Gelegenheiten, die sollte man wahrnehmen und auch Zeitfenster nutzen. Gerade jetzt, wo die Stadterneuerung in einer spannenden Phase steckt. Warum nicht jetzt den Wurf wagen und ein neues Archiv einrichten - und gleichzeitig die das Stadtbild prägende Herz-Jesu-Kirche sinnvoll nachnutzen - und so dauerhaft retten. Und auch da gilt: Nicht alle Mittel müssen dafür aus dem Stadtsäckel kommen.