Bottrop/Essen. Emschergenossenschaft und Lippeverband übernehmen 156 Pumpwerke plus Personal von der RAG. Die zahlt auch künftig für die Folgen von Senkungen.
Wegen der Bergsenkungen betreiben die beiden Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) seit Jahrzehnten 390 Pumpwerke – nun kommen 156 weitere Anlagen dazu: Die EGLV übernimmt zum 1. Januar 2022 die Grundwasser- und Vorflutpumpwerke der RAG. Die bezahlt dem Abwasserverband aber die Betriebskosten.
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In Bottrop übernehmen die beiden Wasserverbände 22 Pumpwerke, die meisten davon in Kirchhellen. Dort teilen sich Emschergenossenschaft und Lippeverband die Entwässerung, weil die Bäche Kirchhellens sowohl in die Emscher als auch in die Lippe entwässern, das Wasser aus dem Rotbachsystem fließt direkt in den Rhein. Allein sieben Pumpwerke verteilen sich rund um die Halde Schöttelheide, zwei weitere liegen an der Halde Haniel. Das Pumpwerk am Vossundern gehört zu einer Reihe von Pumpwerken, bei denen die Wasserverbände erst einmal den Betrieb übernehmen. „Dann werden weitere Gespräche darüber geführt, ob die Stadt Bottrop die Pumpwerke übernehmen will“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Wasserverbände.
Lippeverband übernimmt vorerst Pumpwerke an der Grafenmühle
Das gilt auch für die vier Pumpwerke des Lippeverbandes rund um die Grafenmühle. Das Pumpwerk Töttelberg etwa verhindert, dass sich der für die Zukunft geplante Badesee schon jetzt bildet. Direkt an der Grafenmühle liegt das Pumpwerk Ebersbach.
Damit liegt mit Ausnahme einiger kommunalen Pumpwerke die Polderbewirtschaftung in der Verantwortung von EGLV. Durch gezielte Grundwasserabsenkungen und das dauerhafte Abpumpen von Bachwasser aus abflusslosen Senkungsschwerpunkten werden so Überflutungen und Vernässungen an der Tagesoberfläche vermieden.
RAG übernimmt die Betriebskosten
Die beiden Wasserverbände übernehmen auch das mit den Anlagen vertraute Personal der RAG, das zu EGLV wechselt. „Der Hochwasserschutz in der Emscher-Lippe-Region ist seit rund 100 Jahren unsere wichtigste Kernaufgabe – und das bleibt er auch: Die Übernahme der Pumpwerke der RAG zur Polderbewirtschaftung unterstreicht dies“, sagt Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand bei Emschergenossenschaft und Lippeverband.
RAG-Vorstandsvorsitzender Peter Schrimpf: „Bei der Emschergenossenschaft und dem Lippeverband sind die Pumpen und unsere Mitarbeiter in den besten Händen. Hier ist nun das gesamte Knowhow der Poldermaßnahmen gebündelt.“„Die RAG bleibt in der Verantwortung für die Themen des Nachbergbaus. Wir übernehmen deshalb die notwendigen Kosten für den Betrieb“, so RAG-Vorstand Michael Kalthoff.