Bottrop-Grafenwald. . Bis zuletzt kann die Halde Schöttelheide in Bottrop-Grafenwald Nebengestein aus dem Bergbau aufnehmen. Oben liegt auch schon Mutterboden.
Was vom Steinkohlenbergbau übrig bleibt – das sind für die Bürger wohl vor allem die Halden. Vielerorts ziehen sie längst Ausflügler und Freizeitsportler an, und das soll auch die Halde Schöttelheide in Grafenwald einmal tun. Unten schon begrünt, wird ihr Gipfelplateau allerdings noch bestimmt von tiefen Furchen und Reifenspuren in dunkelgrauem Grund, von Pfützen und Gestein. Hier wird eindeutig noch gearbeitet statt schon entspannt.
Es wird noch sporadisch Kohle gefördert
Die Regel-Förderung auf dem Bergwerk Prosper-Haniel ist beendet, die vereinbarte Kohle-Fördermenge für 2018 schon erreicht. Bis zum offiziellen Bergbau-Ende im Dezember wird aber noch sporadisch Kohle gefördert. Und mit jeder Kohle wird auch Nebengestein mit raufgebracht; „Berge“, wie der Bergmann sagt. „Die beiden müssen voneinander getrennt werden“, erklärt Bergwerksprecher Michael Sagenschneider. Aus dem so anfallenden Schieferton, Sandschieferton und Sandstein erwuchs seit 1999 die Halde Schöttelheide – bis zu einer Höhe von knapp 120 Metern über Null.
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Über die Jahre sind dort insgesamt rund 32 Millionen Tonnen Bergematerial zusammengekommen. Aufbereitet am Standort Prosper II, unterirdisch per Bandanlage über mehrere Kilometer transportiert zur Bergeverladung am Schacht Haniel, auf dem letzten Stück rangeschafft und nach ausgeklügeltem Schüttplan abgeladen von mächtigen, verstaubt-gelben Schwerkraftwagen (Skw).
Halde ist stufenweise aufgebaut
Blickt man von der benachbarten Halde Haniel auf die „Schöttelheide“, wird ihr stufenweiser Aufbau deutlich. „Früher hatte man Spitzkegelhalden“, sagt Sagenschneider. Die heutige Generation der Landschaftsbauwerke ist deutlich flacher und wird in mehreren, sich nach oben verjüngenden Ebenen angelegt. Die werden Stück für Stück begrünt, so dass ganz unten jetzt schon Bäume wachsen.
Doch auch oben, auf dem Haldenplateau, ist bereits an einem Ende Mutterboden aufgekippt. „Wir sind jetzt schon dabei zu übererden“, sagt Detlef van Bernum, der Haldenbeauftragte der RAG. Der Mutterboden ist übrigens der einst für die Halde abgetragene, der gelagert und von Gutachtern für wieder verwendbar befunden wurde. „Wir werden bis zum Jahresende weiter den Mutterboden auftragen.“
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In einer Schicht von 30 Zentimetern. Anschließend ist die restliche Bepflanzung der Halde dran, voraussichtlich durch RAG Montan Immobilien, die die Halde nach dem Bergwerksende übernimmt. Es werde einige Zeit dauern, bis das Gelände aus der Bergaufsicht entlassen werden könne, meint Sagenschneider. Die Fläche, auf der die Halde steht, gehöre dem RVR und wurde von der RAG gepachtet.
Die Natur erobert sich ihr Revier zurück
Zur Bepflanzung gehören u.a. Bergahorn, verschiedene Kirschen, Kiefer, Walnuss. Ein Weg wird später Spaziergänger und Radler aufs Plateau führen. Aktuell ist die „Schöttelheide“ für Besucher noch gesperrt, nur der Rundweg am Fuße des künstlichen Hügels darf genutzt werden. Doch die Natur erobert sich bereits ihr Revier zurück, erzählt Skw-Fahrer Rolf Stüwing. „Füchse habe ich hier schon gesehen, Wildschweine. Und einen Uhu, der uns beobachtet hat.“