Bottrop. In einer Bottroper Kita ist es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen. Es gibt weitere Omikron-Fälle unter Kindern und Erzieherinnen.

Die schlechten Nachrichten rund um den Corona-Ausbruch in der Bottroper Kita St. Elisabeth reißen nicht ab: Am Dienstag hat die Stadt auf Anfrage mitgeteilt, dass mittlerweile sechs bestätigte Omikron-Fälle in der Kita verzeichnet worden sind. Es stehen weitere Sequenzierungen aus.

Bereits am Freitag war der erste Omikron-Fall in der Einrichtung in der Eichenstraße bekanntgeworden. Die Einrichtung wurde geschlossen, alle 60 Kinder sowie das Personal mussten einen PCR-Test machen. Am Montag dann die Meldung: 24 weitere Personen sind positiv getestet worden. „Dabei handelt es sich um sechs Mitarbeiter und 18 Kinder“, sagt Stadtsprecher Ulrich Schulze am Dienstag.

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Ein Teil dieser 24 positiven Fälle ist mittlerweile sequenziert worden: Fünf weitere Omikron-Fälle wurden bestätigt. Noch sind aber nicht alle Proben auf die zuerst in Südafrika entdeckte Virus-Variante untersucht worden. Weitere positive PCR-Tests gab es bislang nicht, nur noch eine Handvoll Ergebnisse stehen laut Schulze aus.

Größter Corona-Ausbruch, den es in Bottrop bislang gegeben hat

Rund um die Kita gebe es mittlerweile fünf Sekundärfälle. Aktuell sei das Gesundheitsamt dabei, „händeringend“ nachzuvollziehen, mit wem die betroffenen Kinder und Mitarbeiterinnen der Kita-Zweckverband-Einrichtung Kontakt gehabt haben. „Alle Zeichen stehen auf rot“, so Schulze. Die Nachverfolgung der Kontakte sei extrem aufwändig und werde immer schwieriger. „Wir kommen jetzt schon nicht mehr ohne die Bundeswehr klar.“

Dies sei der größte Corona-Ausbruch, den es in Bottrop bislang gegeben hat. „So etwas haben wir noch nicht erlebt.“ Überhaupt dürfte es einer der größten Omikron-Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen sein, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die noch ausstehenden Proben Omikron zugerechnet werden können. Aktuell gibt es noch in Wetter einen Omikron-Ausbruch an einem Gymnasium. 13 Kinder sind bestätigt infiziert mit der Virus-Variante, 120 befinden sich in Quarantäne.

Sequenzierung auf Omikron: Labore sind überlastet

Den Familien der infizierten Kinder und Erzieherinnen in Bottrop werden strenge Quarantäne-Regeln auferlegt. Sie müssen 14 Tage zu Hause bleiben, dürfen keinen Kontakt zu anderen haben und können sich auch nicht freitesten – und das kurz vor Weihnachten. „Sonst haben wir ein Superspreader-Ereignis in der Stadt, das wir absolut nicht brauchen“, sagt Schulze.

Ein Problem derzeit ist, dass die Labore nicht mit der Sequenzierung auf Omikron hinterherkommen. „Wir haben ein riesen Problem, dass die Labore überlastet sind“, sagt Schulze. Zudem sagen die Labore, dass sie nur bei einem besonders niedrigen CT-Wert tatsächlich auf Omikron sequenzieren können. Je niedriger der CT-Wert bei einem PCR-Test gemessen wird, desto höher ist die Viruslast bei der betroffenen Person. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, nur solche Proben zu sequenzieren, deren CT-Wert unter 25 liegt. Die Sequenzierung auf die südafrikanische Virus-Variante gilt als aufwändig und dauert oft mehrere Tage.

Die Stadt sei nun im Gespräch mit dem Labor sowie der Bezirksregierung, um alle Proben rund um den Kita-Ausbruch auf Omikron untersuchen zu lassen. „Es wäre uns lieb, wenn wir das lückenlos aufklären könnten.“

Drei weitere Omikron-Fälle in Bottrop – unabhängig von der Kita

Während das exakte Ausmaß des Ausbruches in der Kita an der Eichenstraße in der Innenstadt immer noch nicht klar ist, meldet die Stadt drei weitere bestätigte Omikron-Fälle, die nicht in Zusammenhang mit der Kindertagesstätte stehen und auch untereinander nicht verknüpft sind. „Sie haben ihren Ursprung teilweise in einer anderen Stadt und am Arbeitsplatz“, so Schulze.

Grundsätzlich sind die Corona-Zahlen in Bottrop aktuell eher rückläufig, die Sieben-Tages-Inzidenz ist am Dienstag nur minimal gestiegen auf 160,2. Allerdings ist die Sieben-Tages-Inzidenz vor allem bei den Kindern sehr hoch, sie liegt bei den Fünf- bis Neunjährigen bei über 800.