Essen. Die Corona-Variante Omikron ist auch in NRW mittlerweile die vorherrschende Virus-Variante. So schätzen Virlogen und Mediziner die Lage ein.
- Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Deutschland nun die vorherrschende Virus-Variante. In NRW gehen drei Viertel der Infektionen darauf zurück.
- RKI rechnet mit starker Zunahme von Infektionen auch bei Geimpften und Genesenen.
- Einen großen Anstieg von Fällen auf den Intensivstationen sehen Mediziner derzeit nicht.
Omikron ist mit einem Anteil von 73,3 Prozent nun auch in Deutschland die vorherrschende Variante des Coronavirus. Auch in NRW ist die Omikron-Variante (B.1.1.529) laut dem aktuellen RKI-Wochenbericht mit 75,8 Prozent zu einem Großteil Ursache für Covid 19-Infektionen. Bei den übrigen Erkrankungen spielte nur noch die Delta-Variante eine Rolle (22,8 Prozent). Die ersten Virusvarianten Alpha, Beta und Gamma wurden nur noch bei insgesamt acht Patientinnen oder Patienten festgestellt.
Bundesweit gibt es jedoch noch große Unterschiede bei der Verteilung der Omikron-Infektionen. Während der Omikron-Anteil laut RKI in Mecklenburg-Vorpommern bei nur elf Prozent liegt, meldet Bremen schon 96 Prozent.
- Interaktive Karte: In diesen Ländern ist Omikron bereits angekommen
"Die Schwankungen und Unterschiede ergeben sich auch aus der unterschiedlichen Intensität von varianten-spezifischen Testungen in den einzelnen Bundesländern, der Verzögerungen in der labordiagnostischen Erfassung und Übermittlung, sowie der Ausbreitung ausgehend von Ballungsräumen", so das RKI in seinem Wochenbericht.
Verbreitung von Omikron: Weniger Intensivpatienten, aber keine Entwarnung
Das Robert-Koch-Institut rechnet zudem in den kommenden Wochen mit einer starken Zunahme von Infektionen auch bei Geimpften und Genesenen. Erste Studien deuteten auf einen geringeren Anteil an Krankenhauseinweisungen im Vergleich zu Infektionen mit der Delta-Variante bei Infizierten mit vollständiger Impfung hin. Für eine abschließende Bewertung der Schwere der Erkrankungen durch die Omikron-Variante sei die Datenlage aber noch nicht ausreichend.
„Einen Wiederanstieg der Zahl der Intensivpatienten in Deutschland dürften wir noch nicht ganz so schnell sehen“, schätzt Prof. Dr. Christian Karagiannidis die aktuelle Lage ein. Während bei der Delta-Variante jeder Fünfte Corona-Patient, der in ein Krankenhaus kam, intensivmedizinische Versorgung benötigt habe, sei es bei Omikron nur noch ungefähr jeder Zehnte, sagte er.
Der Mediziner gehört zum Corona-Expertenrat der Bundesregierung und warnt jedoch davor, Omikron als mild abzutun – auch wenn die Variante per se tatsächlich weniger krankmachend sei als Delta. „Es besteht ein Risiko auch bei Omikron, insbesondere für Menschen ohne Impfung“, so Karagiannidis.
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