Bottrop. In einer Bottroper Kita ist ein Fall der Corona-Variante Omikron aufgetaucht. Nun spitzt sich die Lage zu: Es gibt zahlreiche weitere Fälle.
Jetzt ist Omikron in Bottrop angekommen. Und wie: In einer Kita in der Innenstadt wurde am Freitag bei einem Kind die Omikron-Variantedes Coronavirus festgestellt. Die Einrichtung des Kita-Zweckverbandes, die Kita St. Elisabeth an der Eichenstraße, ist deshalb vorsorglich geschlossen worden. 60 Kinder müssen in Quarantäne. Die Stadt hat einige Dutzend Sequenzierungs-Analysen veranlasst – und hofft, dass die Labore mit der Auswertung hinterherkommen.
+++ UPDATE: Am Montag sind zahlreiche weitere Corona-Fälle in der Kita bekanntgeworden, der Ausbruch weitet sich massiv aus. Lesen Sie hier die Details. +++
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Im ersten Fall hat die Laborauswertung zügig funktioniert. Der Abstrich wurde nach Angaben der Stadt am Mittwoch, 15. Dezember, in einer auswärtigen Arztpraxis durchgeführt. Das Kind zeigt Symptome einer Infektion, ist aber nicht schwer erkrankt. Das Geschwisterkind dieses Falles besucht ebenfalls die betroffene Kita. Freitag früh lag das Ergebnis vor. Immerhin, sagt Krisenstabssprecher Andreas Pläsken: „Es geht nicht mehr wie am Anfang der Pandemie von einem Tag auf den anderen, aber wir konnten trotzdem zeitnah reagieren.“
Essener Betreiber hat die Kita geschlossen
Damit hat Omikron die Stadt gleichsam im zweiten Anlauf erwischt. Den ersten Omikron-Alarm hatte es Anfang Dezember gegeben. Damals wurden die Proben von vier Südafrika-Rückkehrer auf die neue Virus-Variante sequenziert. Dort war die Virus-Variante erstmals entdeckt worden. Die vier Rückkehrer wurden in Quarantäne geschickt, einer von ihnen hatte Erkältungssymptome. „In diesen vier Fällen hat sich der Omikron-Verdacht nicht bestätigt“, wie Stadtsprecher Andreas Pläsken auf Nachfrage mitteilt.
Der Essener Kita-Zweckverband als Betreiber der Kita hatte nach Bekanntwerden des positiven Falles, wie in der Landesverordnung vorgesehen, bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie bei den Kindern Selbsttests veranlasst. Dabei waren bei drei Erzieherinnen und bei einem weiteren Kind die Ergebnisse positiv. Die Ergebnisse der PCR-Tests hierzu stehen noch aus.
Omikron in Bottrop: Abstriche bei allen Kontaktpersonen
Der Träger hat die Kita nach den positiven Testergebnissen geschlossen. Das Gesundheitsamt führte am Freitag mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Abstriche bei allen Kontaktpersonen durch. Wie und wo sich das Kind mit der Omikron-Variante infiziert hat, ist derzeit ungeklärt.
Konsequenz aus dem ersten belegten Omikron-Fall und den weiteren Verdachtsfällen: Weil sich in der Einrichtung ein Ausbruchsgeschehen andeutet und aufgrund der Infektion durch die Omikron-Variante bleibt die Kita im vorerst geschlossen. Dies wurde zwischen dem Krisenstab der Stadt Bottrop und dem katholischen Kita-Zweckverband vereinbart.
In allen Kindergartengruppen und bei den Erzieherinnen werden PCR-Tests durchgeführt. „Alle Personen, die in Frage kommen, müssen wir jetzt auf Omikron untersuchen“, sagt Pläsken. „Wir können nur hoffen, dass unsere Labors schnell mitziehen und Ergebnisse liefern.“
14 Tage Quarantäne für 60 Kinder wegen Corona-Infektionen
Betroffen sind alle Kinder und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die diese Woche nachweislich in der Kita waren. Von mehr als 80 Kindern waren circa 60 in dieser Woche in der Einrichtung. Über alle diese Personen wurde eine 14-tägige Quarantäne verhängt.
Den Verantwortlichen im Krisenstab der Stadt Bottrop sei durchaus bewusst, dass dies für alle diejenigen, die zur Quarantäne verpflichtet werden, eine schlechte Nachricht unmittelbar vor den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel ist. Aufgrund der bundesweit rasant steigenden Omikron-Fälle bleibe den Gesundheitsbehörden aber keine andere Wahl, als zu versuchen, die Ausbreitung möglichst zu verhindern.
Alle Bottroper Bürgerinnen und Bürger sind noch einmal nachdrücklich dazu aufgerufen, Kontakte nach Möglichkeit einzuschränken oder zu vermeiden