Kirchhellen. Maskenpflicht, 2G, 3G - ganz schon viele Beschränkungen für den Einkaufen am letzten Adventswochenende. Wie das Dorf das Beste daraus macht.

„Hilft ja nichts. Da müssen wir durch.“ Das waren rund um den Dorfkern am Johann-Breuker-Platz wohl die meistgehörten Sätze am Samstag vor dem vierten Advent. Normalerweise die Hochzeit der Weihnachtseinkäufe, auch was die Planungen fürs Speisen an den Feiertagen angeht. Die Kirchhellener versuchten das Beste draus zu machen - und wurden am Sonntag mit einem Lichterzauber belohnt. Ein Adventsspaziergang.

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Hilft ja nichts: Eingekauft muss werden fürs Fest, Corona hin oder her. Die Parkplätze sind voll am Samstagmorgen, Stop and go auf der Hauptstraße. Und natürlich Schlangen. Vor den Bäckern. An der Sparkasse. Und natürlich vor Riesener. Dort geht es schon seit Tagen vor allem um eines: Was kommt zum Fest auf den Tisch?

Viele Kunden haben dort ihre Bestellungen schon aufgegeben. So viele, dass für die Festtage die Bestellblocks schon geschlossen sind. Für die Tage davor geht noch was. Und ja, Kartoffelsalat und Wiener für Heiligabend wären auch in der Weihnachtswoche noch zu haben. Ebenso wie Mettwürste zum Verschenken, die bräuchten die Kundinnen und Kunden nicht wirklich schon am Samstag zu kaufen.

2G und das Bändchen-Prinzip

In jedem Schaufenster entlang der Hauptstraße hängen Schilder, welche Zugangsbeschränkungen gerade gelten. 3G beim Friseur, 2G beim Musikladen „!Backbeat“, 3G nebenan beim Optiker. Um die Kontrollen überschaubar zu halten, hat sich die Werbegemeinschaft auf das Bändchen-Prinzip verständigt: Nach dere ersten Kontrolle gibt es das in täglich wechselnden Farben ums Handgelenk. In jedem weiteren Laden erspart das den Kunden eine weitere 2G-Kontrolle.

Auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus in Alt-Bottrop hat das Prinzip prima funktioniert, sagt Stephan Kückelmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Im Dorf im Prinzip auch, aber mit Ausnahmen. Regina Timmerhaus gibt in ihren Geschäft am Johann-Breuker-Platz die - am Samstag roten - Bändchen mut dem Aufdruck der Werbegemeinschaft aus. Man kennt sich, trotzdem lässt sie sich den Ausweis zeigen: Könnte ja jemand kontrollieren kommen.

Die Grenzen der Maskenpflicht

In anderen Geschäften kontrolliert das Personal trotzdem und weist, etwa beim Textildiscounter Kik. darauf hin, dass es ja noch keine einheitlichen Bädchen für Alt-Bottrop und Kirchhellen gebe. Sagen wir mal so: In Kirchhellen gibt es wenigstens welche. In Alt-Bottrop haben viele Geschäfte Samstag vergeblich auf sie gewartet.

Im Gegensatz zur Bottroper Innenstadt ist die wieder eingeführte Maskenpflicht im Dorf bestens ausgeschildert.
Im Gegensatz zur Bottroper Innenstadt ist die wieder eingeführte Maskenpflicht im Dorf bestens ausgeschildert. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Immer wieder diskutiert wird: Wo genau gilt denn jetzt wieder die Maskenpflicht? Die Beschilderung wie auch die Karte auf bottrop.de ist diesmal recht eindeutig: Keine Masken sind nötig am Hans-Büning-Platz, am Terwellen-Platz und auf dem alten Markt etwa bei einem Besuch des neuen Bücherschranks. Der hat bereits ein Regalbrett durch Bruch verloren, die Bücher standen dort am Samstag recht unsortiert.

Weihnachten im Brauhaus

Der Gasthof Berger in Feldhausen verabschiedet sich ab Montag in die Winterpause bis zum 3. Januar. Ab dem 4. Januar gibt es leicht veränderte Öffnungszeiten: Ruhetage sind dann Montag und Donnerstag. Dienstag ist wieder wie früher geöffnet.Das Brauhaus am Ring hat nur Heiligabend geschlossen. Am ersten und zweiten Feiertag gibt es eine kleine Karte und Restaurantzeiten an beiden Tagen in drei Schichten: 11.30 bis 14 Uhr, 15 bis 18 und 19 bis 23 Uhr. Reservierung: (02045) 959000.

Der Treckerkorso beim Start in Grafenwald.
Der Treckerkorso beim Start in Grafenwald. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Den Schlusspunkt unter das letzte Adventwochenende setzten die Kirchhellener Landwirte mit ihrer Lichterfahrt durchs Dorf. Rund um den alten Marktplatz, das Heim St. Johannes und das Krankenhaus hatten sich vor allem Familien und Kinder versammelt, um die leuchtenden Trecker zu begrüßen. Mehr als ein Dutzend von ihnen rollte mit mehr als einer halben Stunde Verspätung an. Und alles, was Batterien hatte zum Blinken, leuchtete zurück am Straßenrand.