Bottrop. Im Bezirk wurde die Erneuerung von Asbeckstraße und Giesenfort beschlossen. Warum eine von Anwohnern gewünschte Alternative nicht umsetzbar war.

Die Asbeckstraße und der Giesenfort in Ebel werden nun als sogenannte Mischfläche ausgebaut. Das hat die Bezirksvertretung Süd nun mehrheitlich beschlossen. Zuletzt hatten die Bezirksvertreter die Pläne des Fachbereichs Tiefbaus noch einmal zurückgestellt und der Verwaltung aufgetragen, eine ordentliche Bürgerversammlung durchzuführen.

Auch interessant

Das ist in der Zwischenzeit geschehen und nun stand die erneute Entscheidung auf der Tagesordnung. Die Krux für die Bezirksvertreter: Die Anwohner wehren sich gegen diese Art von Ausbau, sprachen zuletzt gar von einem „Luxusausbau“. Ihnen wäre es am liebsten, die Fahrbahn würde nach der Kanalsanierung einfach nur wieder instand gesetzt. Sie sorgen sich um Parkplätze und sehen hohe Straßenbaubeiträge auf sich zukommen. Tatsächlich rechnet auch die Verwaltung mit Kosten von 16 bis 19 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.

Bottroper Tiefbauamt bescheinigt Straßen aus den 1960er-Jahren schlechten Zustand

Eine einfache Wiederherstellung der Fahrbahndecke ist aus Sicht des Tiefbauamtes aber nicht möglich. Die Straßen stammen aus den 1960er-Jahren, der Zustand ist zu schlecht und entspreche auch nicht mehr den heute gültigen Regeln und Empfehlungen im Straßenbau. Auf der Bürgerversammlung hatte der Fachbereich Tiefbau dann noch zugesichert zu prüfen, ob auch eine Erneuerung in der jetzt vorliegenden Form möglich wäre, also mit Gehwegen auf beiden Seiten und der Möglichkeit, am Fahrbahnrand zu parken.

Aber auch da habe sich herausgestellt, dass es nicht möglich sei, heißt es seitens des Fachbereichs. Das Parken am Straßenrand sei laut Straßenverkehrsordnung nur erlaubt, wenn eine Fahrbahnbreite von 3,05 Metern übrige bleibt. Auf Anweisung von Rettungsdienst und Müllabfuhr gilt für Bottrop sogar, dass eine Restbreite von 3,50 Meter bleiben muss.

Querschnitt der Straße ist nicht breit genug für regelkonformen Alternativausbau

Für die beiden Ebeler Wohnstraßen rechnet der Fachbereich Tiefbau daher vor, dass eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter nötig wäre. Bei einem Gesamtquerschnitt von überwiegend 7,50 Meter bleiben auf jeder Seite nur noch 1 Meter für die Gehwege. Fazit der Planer in der Verwaltung: „Dieser Ausbau entspricht keiner Vorgabe und Regelung für eine Neuanlage einer Straße. Zusätzlich ergeben sich aufgrund der schmalen Gehwege Nachteile für Fußgänger generell und insbesondere für Menschen, die auf einen Rollator oder einen Kinderwagen angewiesen sind.“

Und so blieb die Verwaltung schließlich bei ihrem Vorschlag, eine Mischfläche anzulegen mit gekennzeichneten Stellplätzen. Auf dieser Fläche sind alle Verkehrsteilnehmer – egal ob Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer – gleichberechtigt. Allerdings, so der Fachbereich, sei dieser Ausbau mit Betonpflaster nicht teuerer als eine Asphaltdecke.

Burkhard Hölting, Vertreter der Grünen brachte es am Ende den Punkt: „Wir folgen der Ansicht, dass der Ausbau in der Form, wie ihn sich die Bürger wünschen, nicht möglich ist.“ Einzig die AfD stimmte gegen die Vorlage.