Bottrop-Kirchhellen. Der Verkauf des Flugplatzes Schwarze Heide stößt auf Kritik. Bedenken hat eine Bottroper Partei, die den Flugplatz am liebsten schließen wollte.
Bottroper Ratsparteien haben zurzeit noch hinter den Kulissen eine Reihe von Fragen zur Privatisierung der Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide vorgebracht. Öffentlich meldete sich allein die Linkspartei zu Wort. So reichte Ratsherr Sven Hermens im Bottroper Rat einen Fragenkatalog ein. Seine Partei hält den Versuch der Stadt für überfällig, die Flugplatz-Verluste zu beenden. Diese machen für Bottrop um die 60.000 Euro pro Jahr aus. Linke-Vorsitzender Günter Blocks zweifelt aber an, dass dies gelingen würde.
Beide berufen sich auf einen WAZ-Bericht über die neuen Entwicklungen beim Verkauf des Flugplatzes. So wollen die Bromkamp Holding aus Bottrop und die Deutsche Industrie-Anlagen GmbH aus Essen 74,8 Prozent der Gesellschaft übernehmen. Einzige kommunale Gesellschafterin bliebe die Stadt Bottrop mit einem Anteil von 25,2 Prozent, der ihr eine Sperrminorität sichert.
Bottroper Linke befürchtet hohe Kosten für neue Buslinie
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Allerdings ist der Deal an Bedingungen geknüpft. Dazu gehört die Anbindung des Flugplatz-Gewerbegebietes an eine Buslinie. Das kritisiert Linke-Chef Blocks so: „Weit über 200.000 Euro im Jahr für einen Bus auszugeben, der nur den Flugplatz und das bisher nur erdachte Gewerbegebiet anbindet, ist keine Sparmaßnahme, sondern faktisch die nächste Subventionsrunde für den Pleite-Airport.“ Außerdem kritisiert er, dass Bottrop als Klimaschutzmodellstadt Innovation City mit dem Ausbau des Flugplatzes zur Steigerung von Kurzstreckenflügen beitrage.
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Ratsherr Sven Hermens befürchtet ohnehin, dass der Flugplatz wirtschaftlich nicht tragfähig bleibe. Er leitet das aus Preissteigerungen für Flugbenzin ab. Hermens fragt, ob die Stadt Bottrop dann nicht um so mehr Flugplatz-Defizite tragen müsse. Gerade erst habe die einzige Fluglinie am Flugplatz wegen steigender Spritpreise aufgegeben, meint auch Linke-Chef Blocks. „Wenn der aufgerüstete Flugplatz nicht aus den Miesen kommt, hätte Bottrop als einzig übrig gebliebene Kommune den Schwarzen Peter, zumal die Stadtspitze ja sogar Kapitalerhöhungen bis zu einer Million Euro möglich machen will“, warnt er.