Bottrop. Diethard Kreul ist tot. Er wurde 84 Jahre alt. Kreul war Bottrops letzter ehrenamtlicher Oberbürgermeister und mehr als 30 Jahre lang Ratsherr.

Diethard Kreul ist gestorben. Der frühere Oberbürgermeister Bottrops wurde 84 Jahre alt. Der Kirchhellener war der letzte ehrenamtliche Oberbürgermeister der Stadt. Der Grafenwälder hatte das Oberbürgermeisteramt von Ende Oktober 1994 bis Mitte September 1995 inne.

Kreuls Amtszeit blieb so kurz, weil Bottrop möglichst schnell zu einem hauptamtlichen Oberbürgermeister wechseln wollte, der zugleich auch Verwaltungschef ist. Als erster hauptamtlicher Rathauschef folgte ihm der damalige Oberstadtdirektor Ernst Löchelt. Diethard Kreul wurde direkt danach zum Bürgermeister gewählt und blieb bis September 1999 in diesem Amt.

Diethard Kreul erhielt das Bundesverdienstkreuz und die Stadtplakette

Bundespräsident Roman Herzog verlieh dem damals 62-jährigen SPD-Politiker im Oktober 1998 das Bundesverdienstkreuz. Für seine Verdienste um Bottrop erhielt Diethard Kreul außerdem die Stadtplakette. Kreul gehörte dem Bottroper Stadtrat seit dem Zusammenschluss Bottrops und Kirchhellens 1976 mehr als 25 Jahre lang an. 2004 beendete der gebürtige Kirchhellener seine Ratstätigkeit. Kreul war vorher auch schon im Rat der noch von Bottrop getrennten Gemeinde Kirchhellen und von 1969 bis 1974 im Kreistag des Kreises Recklinghausen vertreten, zu dem Kirchhellen damals gehörte.

Diethard Kreul war auch ein begeisterter Boule-Spieler.
Diethard Kreul war auch ein begeisterter Boule-Spieler. © WAZ | Franz Naskrent

Der Grafenwälder hatte Biologie und Geografie fürs Lehramt studiert und leitete später als Oberstudiendirektor auch mehrere Gymnasien außerhalb Bottrops und war zwischenzeitlich auch Leitender Regierungsschuldirektor gewesen. Für die Gründung des Vestischen Gymnasiums setzte sich der gebürtige Kirchhellener nach dem Zusammenschluss Bottrops und Kirchhellens maßgeblich mit ein.

Kollegen hätten ihn gern als Chef am Albers-Gymnasium gesehen

Am Josef-Albers-Gymnasium in Bottrop war Kreul zuvor eine Zeit lang stellvertretender Schulleiter. Nicht wenige wünschten sich später, dass Diethard Kreul Mitte der 1990er Jahre auch Schulleiter an dem Bottroper Gymnasium werden würde, doch darauf verzichtete der SPD-Vertreter ganz bewusst. Kreuls Bruder Klemens war zu dieser Zeit Schuldezernent in Bottrop.

Der Ex-Oberbürgermeister engagierte sich auch für die Arbeiterwohlfahrt. Kreul war Mitgründer der Awo-Ortsgruppe in seinem Wohnort Grafenwald und wirkte zum Beispiel daran mit, dass dort der Awo-Kindergarten an der Töpferstraße eröffnet wurde.