Willi van Oepen galt als ein Wegbereiter der Städte-Ehe. An dieser Haltung, sagte er später, seien persönliche Freundschaften zerbrochen. Aber er war überzeugt: Nur im Verbund mit Bottrop ließe sich die Einheit Kirchhellens erhalten

Kirchhellens letzter Bürgermeister ist tot. Willi van Oepen, bekennender Verfechter des Zusammenschlusses von Kirchhellen und Bottrop, starb am Montag im Alter von 87 Jahren. Als Bürgermeister von 1969 bis 1974 und noch einmal nach der Zerschlagung des Städtebundes Gladbeck, Bottrop und Kirchhellen („Glabotki“) leitete CDU-Mitglied van Oepen die Geschicke des Dorfes durch die Kommunale Neuordnung und gestaltete bis 1985 auch die Politik der Stadt Bottrop mit. Mit dem Zusammenschluss von Kirchhellen und Bottrop, dessen vehementer Verfechter er war, hat er damals nach eigener Überzeugung das Schlimmste verhindert, nämlich die Zersplitterung des Dorfes etwa durch die Abspaltung von Grafenwald.

Mitgründer des Tennisclubs

Willi van Oepen wurde als jüngstes von neun Kinder am 23. Januar 1927 in Bocholt geboren. Eine landwirtschaftliche Ausbildung schloss er mit Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg als Agraringenieur ab und wollte in diesem Fach eigentlich Lehrer werden. Stattdessen sattelte dann eine Ausbildung bei der Fachhochschule für Sozialarbeit in Köln drauf, die er 1956 als Diplom-Sozialarbeiter abschloss. 1956 begann er seine Arbeit für den Bottroper Caritasverband, wo er bis 1972 tätig war.

1963 zog van Oepen um nach Grafenwald und engagierte sich bei der CDU Kirchhellen, die ihn bereits 1967 zum Vorsitzenden wählte. Zwei Jahre später wurde er Bürgermeister. Neben seiner politischen Tätigkeit engagierte er sich für den Breitensport. Er war Mitgründer des Tennisclubs VfL Grafenwald; 1974 war er beteiligt am Bau der Tennisanlage am Sensenfeld und wurde Vorsitzender der Tennisabteilung des DJK/VfL Grafenwald 28/68. Für seine Verdienste machte die Tennisabteilung ihn an seinem 65. Geburtstag im Januar 1992 zum Ehrenvorsitzenden, dazu bekam er die Ehrennadel des Tennisverbands Niederrhein.

Engagement zeigte er auch für weitere Ehrenämter. Er war 20 Jahre lang Schöffe beim Landgericht und den Amtsgerichten Dorsten und Bottrop sowie Mitglied des Kuratoriums des St. Antonius-Krankenhauses. 1984 beendete er seine berufliche Tätigkeit als Geschäftsführer des Caritasverbandes Dorsten. Für seine politischen Verdienste wurde er mit der Plakette der Stadt Bottrop ausgezeichnet.