Kirchhellen. . Der Grafenwälder Diethard Kreul feiert am Dienstag seinen runden Geburtstag.Der Ex-Oberbürgermeister blickt zurück auf eine 45-jährige politische Laufbahn
Im Kreis seiner Familie und seiner Boulefreunde feiert am Dienstag einer der wohl bekanntesten Grafenwälder seinen 80. Geburtstag; Diethard Kreul. 45 Jahre lang prägte er zunächst im Kirchhellener Gemeinderat, später im Rat der Stadt das Gesicht Bottrop entscheidend mit. Dabei lag dem gebürtigen „Wöller“ die Schulpolitik immer am Herzen. Auf seine Initiative geht zum Beispiel die Einrichtung des Vestischen Gymnasiums in Kirchhellen zurück.
Oberbürgermeister 1994/95
„Zunächst glaubte man bei der SPD nicht an dieses von mir vorgeschlagene Konstrukt“, resümiert Kreul. „Aber schließlich folgte man meinem Rat: Einrichtung der Gesamtschule an der Horster Straße und Schaffung des Vestischen in Kirchhellen. Daraus hat sich ja ein sehr gut funktionierendes Schulzentrum entwickelt“.
In seiner langen politischen Karriere übernahm der Jubilar viele Ämter: Ratsherr und Mitglied des Kreistages, im Rat der Stadt übernahm der engagierte Schulpolitiker zeitweise den Vorsitz der Ausschüsse für Schule und Jugendwohlfahrt.
1994/95 wurde Diethard Kreul sogar Oberbürgermeister. „In dieser Zeit wurde unter anderem das Tetraeder eröffnet und die ersten Gespräche zum Bau der heutigen Skihalle geführt“, erinnert sich Kreul, der nach seiner kurzen OB-Zeit noch vier Jahre lang in Bottrop als Bürgermeister fungierte.
Der Grafenwälder, der nach dem Abitur in Münster, Heidelberg und Freiburg Biologie, Geografie und Politik studierte, war Lehrer am Vestischen, um danach als Bildungsplaner in Gladbeck zu arbeiten. Dann übernahm er unter anderem Aufgaben im Schulbereich in Bottrop, Oberhausen und beim Regierungspräsidium in Düsseldorf.
Wöchentliche Boule-Runde mit den Brüdern
Aber auch der Sport kam bei ihm nie zu kurz. Rudern und Radfahren waren seine großen Leidenschaften. So gehörte Kreul lange einem Team an, das mehrfach die „Vestische Industriestaffel“ gewann. Seit Jahren lässt es der Jubilar, der für seine politische und gewerkschaftliche Arbeit (GEW) mehrfach geehrt wurde, aber langsamer angehen. So trifft er sich mit seinen Brüdern Helmut, Klemens und Rudolf einmal in der Woche zum Boulespielen am Forsthaus Specht.
Der Ex-OB widmet sich aber auch mit großer Leidenschaft der Tierfotografie. Hier waren einst Flamingos seine bevorzugten Objekte. Um die schönen Vögel abzulichten, reiste der Grafenwälder oft bewaffnet mit großer Ausrüstung nach Frankreich, um in der Camargue, der schönen Lagunenlandschaft, den scheuen Tieren fotografisch nachzujagen.
An seine Anfänge als Lokalpolitiker denkt Kreul auch nach 45 Jahren gerne zurück: „Erst gab es im Gemeinderat heftige Diskussionen mit dem politischen Gegner, anschließend trafen wir uns gemeinsam zu einem Bier bei Schulte-Wieschen an der Theke. Das waren herrlich verrückte Zeiten“.