Bottrop. Großer Andrang herrschte beim Tennisclub Blau-Weiß Bottrop: Darum nutzten viele den Impftermin der Alten Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft.
Großer Andrang herrschte bei der Impfaktion der Alten Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft im Vereinsheim des Tennisclubs Blau-Weiß Bottrop im Stadtgarten, in zwei Schichten wurden rund 400 Tennisfreunde und Bürgerschützen von zwei Ärzten geimpft. Zurück geht die Aktion auf eine Initiative des Arztes Bernd Gerretz, der sich an seinen Freund Paul-Stephan Schütte wandte, weil er um dessen gute Vernetzung wusste. Schütte ist Mitglied im Tennisclub und bei der Alten Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft, die gerne die Idee aufgriff und den Nachmittag organisierte.
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Geschäftsführer Michael Lücke war vom großen Andrang überrascht, aber: „Wir organisieren alles, schließlich müssen wir das gesellschaftliche Leben zurück bekommen.“ Neben den zahlreichen Anmeldungen, allein 100 am ersten Tag, die blockweise eingeteilt wurden, um Gedränge zu vermeiden, waren aber auch Spontanmeldungen möglich, viele Schützenbrüder hätten auch Familie und Freunde mitgebracht. Lücke: „Wir nehmen jeden der kommt.“
Bottroper Arzt bittet Vereine beim Impfen gegen Corona um Hilfe
Schließlich müsse man den „Impfturbo anwerfen, auch eine Vorbildfunktion wahrnehmen und Anregungen geben“, bestätigte Andreas Pläsken als Vorsitzender der Schützengesellschaft. Zusammen mit einem Arzt des Impfzentrum versorgte der Bottroper Anästhesist Bernd Gerretz zügig die wartenden Impfwilligen. Weil es wichtig sei, so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich zu impfen, hat sich der Mediziner überlegt, Vereine als Anlaufpunkte zu nehmen, weil sich dort viele Menschen treffen und ansprechbar sind. „Nur eine breite Basis kann den Schutz gewährleisten und wieder Normalität bringen“, ist Gerretz überzeugt.
Vorwiegend habe man Booster-Impfungen mit BionTech und Moderna, möglichst als Kreuzimpfung, vorgenommen, aber es seien auch 15 Erstimpfungen, meist Jugendliche, dabei gewesen. In Absprache mit dem Impfzentrum sind weitere Termine vorgesehen, am Sonntag bereits in Kirchhellen beim Golfclub Schwarze Heide, in dem Paul-Stephan Schütte ebenfalls aktiv ist. Beigeordneter Klaus Müller lässt sich an einem Wochenende ohne Pflichttermine als Schützenbruder der 3. Kompanie impfen und lobt, dass die Vereine vorbildlich mitmachen, um die Impfquote zu erhöhen.
Austauschschülerin aus den USA holt sich ihre Booster-Impfung
Anscheinend sind keine Wege zu weit, um sich boostern zu lassen. Mitgebracht hat Müller die wohl die am weitesten gereiste Impfwillige: Emma Anderson, Austauschschülerin am Josef-Albers-Gymnasium, ist bereits in Kansas, USA, zweimal geimpft und erhielt nun in Bottrop die Booster-Impfung. Gerade aus einem Langzeiturlaub in Spanien sind Erika und Dieter Lenz zurück gekehrt und nutzen die Möglichkeit, Theo Pastor hat sich von einem Kreuzfahrtschiff aus zum Impftermin angemeldet.
Überwiegend herrscht die Motivation wie bei Schützenbruder Christoph Schönberger vor, selbst geschützt zu sein und andere zu schützen. „Impfen ist wichtig“, betont Phillip Poppek, er hat die Chance ergriffen, weil „es einfach heute praktisch ist.“ So betrachtet es auch Jeanette Müthing, die zwar schon einen Termin an einer Impfstation hat, aber die Gelegenheit nutzt, weil ihr wegen möglicher Nebenwirkungen das Wochenende lieber ist. Auch Jörg Mikolajewski wollte die günstige und vor allem unkomplizierte Gelegenheit nutzen. Samuel Ata ist völlig kompromisslos: „Ich bin für einfach reinhauen!“
Andreas Pläsken, der als Pressesprecher auch Mitglied des Krisenstabes ist, weist darauf hin, dass sich insgesamt die Terminlage in Bottrop durch die Ausweitung auf mehrere Stationen entspannt habe. „Es gibt wieder Termine.“