Bottrop. Als erstes musikalisches Großprojekt in der umgebauten Kirche plant die Johannesgemeinde eine Musical-Produktion. Donnerstag gibt’s ein Casting.
Als erstes musikalisches Großprojekt in der umgebauten Kirche plant die Gemeinde St. Johannes in der Boy eine Musical-Premiere. Passend zum Ort fiel die Wahl auf Andrew Lloyd Webbers Kultstück „Jesus Christ Superstar“. Probenbeginn ist zwar erst im Januar aber schon jetzt beginnt das Team um Pastor Clemens Hruschka, Kirchenmusikerin Elisabeth Otzisk, ihren Kollegen Tobias Kubiczek und Chorsprecher Andreas Döweling mit den Vorbereitungen. Ein Casting in der nächsten Woche soll mögliche neue Talente zu Tage fördern, sowohl für die Hauptrollen als auch für den Projektchor.
Bottroper Musical-Sänger Markus Psotta führt Regie bei „Jesus Christ Superstar“
Dabei hat natürlich auch Regisseur Markus Psotta ein Wörtchen mitzureden. Der Bottroper - der übrigens inzwischen zur Pfarrei gehört - trat bereits als Jugendlicher im Duisburger Theater am Marientor auf, wo er von 1995 bis 1997 den Straßenjungen Gavroche im Musical „Les Misérables“ spielte und sang. Den 36-jährigen, Banker im Hauptberuf, zieht seither immer wieder zum Musical, sei es in Oberhausens Niebuhrg oder im dortigen Ebertbad. „Bei uns konzentriert er sich allerdings ganz auf die Regie“, sagt Clemens Hruschka, der selbst einen kleines As aus dem Ärmel zieht. Wenn beim Casting alles klappt, singt er womöglich den Pontius Pilatus, also den, der laut biblischer Überlieferung seinen (Hruschkas) Chef dem Kreuzestod überantwortete.
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„Aber auch als Pastor habe ich ebenso wenig Anrecht auf eine Rolle, wie andere aus dem Team und mache selbstverständlich zunächst beim Casting mit, wenn es klappt, umso besser“, so der Pastor von St. Johannes. Schon als Schüler sei er Fan von Lloyd-Webbers Stück gewesen, so der Theater-Fan, der lange vor seiner Weihe auch mal Statist am alten Essener Opernhaus war. Das Album habe er rauf und runter gehört. Und auf einer Klassenfahrt hat er schließlich die Londoner Produktion der Erstaufführung im Palace-Theatre im Westend gesehen, die übrigens erst einige Monate nach der deutschen Erstaufführung in Münster stattfand.
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In diesem Jahr feiert die Bühnenversion des Musicals übrigens ihren 50. Geburtstag. Damit passt das Stück auch in die Entstehungszeit der Johanneskirche, deren Baubeginn ebenfalls vor 50 Jahren war. Und die Aufführung im September 2022 wäre zugleich eine schöne Überleitung ins Jahr des 50-jährigen Kirchweihjubiläums von Neu-St. Johannes 1973.
So soll die Produktion auch ein Projekt mitten aus der Gemeinde sein. So empfindet das auch Chorsprecher Andreas Döweling. „Wir planen das schon länger und wissen, dass der Kirchenchor in Gänze kein wirkliches Musical-Ensemble ist oder sein will, daher machen wir das wie bei den Opern auf der Halde und stellen einen Projektchor aus unseren Gemeindechören und Gästen zusammen“, so Döweling, selbst leidenschaftlicher Sänger in verschiedenen Formationen, darunter auch dem Kammerensemble Euphonia untr Leitung von Elisabeth Otzisk.
Auch Döweling könnte sich in einer Rolle vorstellen: als Jünger Petrus. aber wie Clemens Hruschka wartet auch er natürlich das Ergebnis des Castings am Donnerstag ab. „Vielleicht gibt es ja noch ganz neue Entdeckungen und schließlich hat der Chor auch einen anspruchsvollen Part zu bewältigen.“
Bislang ist nur die Titelpartie vergeben
Die Titelrolle ist allerdings bereits gesetzt: „Die singt Tobias Kubiczek, der damit im Sommer ja auch in der Burghofbühne Dinslaken zu erleben war und das Musical, eigentliche eine Rockoper, schon länger mit eigenen Chören einstudiert“, weiß Andres Döweling. Aber: Die Titelpartie ist ja nur eine Hauptrolle. Im Gegensatz zur biblischen Vorlage ist der Verräter Judas die treibende Kraft im Stück, das aus dessen Perspektive erzählt wird.