Bottrop. „Immer eine Laterne Abstand“: Diese Corona-Marschrichtung soll für Martinszüge in Bottrop gelten. Diese Veranstaltungen sind geplant.
Können in diesem November trotz Corona wieder Martinszüge stattfinden? Das Land sagt nach jetzigem Stand ja, es gestattet Veranstaltungen mit bis 2500 Besuchern im Freien ohne große Auflagen. Die Stadt Bottrop schließt sich an und hat mit dem Krisenstab beschlossen, beantragte Martinszüge zu genehmigen – allerdings unter Vorbehalt. Veranstalter erhalten den Hinweis, dass sich bei einer Verschärfung der Coronalage möglicherweise Auflagen ändern oder Genehmigungen gar kurzfristig zurückgenommen werden müssen. Dabei ist klar, dass nicht alle traditionellen Martinszüge in Bottrop stattfinden werden.
Martinszüge: Nur eine Handvoll Anträge liegen Stadt Bottrop vor
„Dass die Situation nicht einfach ist, sieht man auch daran, dass es bei der Stadt fünf Anträge für Veranstaltungen zwischen dem 5. und dem 13. November gibt“, so Stadt- und Krisenstabssprecher Andreas Pläsken (Stand 13. Oktober). „Sonst haben wir locker mit dem Drei- und Vierfachen zu tun.“
Nicht stattfinden wird der große ökumenische Umzug von St. Cyriakus und evangelischer Altstadtkirche. Hauptsächlich sei das der unsicheren Coronalage geschuldet, berichten Pfarrerin Lisa Krengel und die katholische Gemeindereferentin Jennifer Brink. „Fürs nächste Jahr wollen wir aber mit den Schulen sprechen und mit der Ökumene gucken, wer wieder alles dabei sein kann“, betont Brink. In der katholischen Gemeinde habe sich nämlich ein Ehrenamtlicher zurückgezogen, und auch in der evangelischen Kirche habe es ja zuletzt Wechsel gegeben.
St. Cyriakus Bottrop entscheidet sich für eine sicherere Variante der Martinsfeier
St. Cyriakus hat sich in diesem Jahr für diese sicherere Variante entschieden: „Wir planen am 14. November um 11.15 Uhr eine Familienmesse zu St. Martin in der St.-Cyriakus-Kirche“, kündigt Brink am. Um 16.30 Uhr findet dann ein Singen mit Martinsgeschichte oder -spiel in der Cyriakuskirche statt. Zudem werden bei dieser Veranstaltung Laternen prämiert, die Kinder selber gestaltet haben und die in der Woche vom 8. bis zum 14. November in der Kirche ausgestellt werden. Für beide Veranstaltungen gilt die 3G-Regel. „Und jeder hat einen festen Platz.“ Da das Platzangebot begrenzt ist, empfiehlt sie eine Anmeldung per Mail an st-martin@st-cyriakus.de.
In Bottrops Norden hingegen soll der große Traditionsumzug der Kolpingsfamilie Kirchhellen stattfinden, und zwar am Samstag, 13. November, 18 Uhr. „Das Pferd ist bestellt“, heißt es auch bei den Nachbarn in Grafenwald. Stefan Kreul, Vorsitzender des dortigen Schützenvereins, ist auf alle Eventualitäten eingestellt. So lange nur der Zug nicht komplett ausfallen muss: „Es ist ein Fest für die Kinder, und die mussten schon so viel unter Corona leiden.“ Los gehen soll es am Sonntag, 7. November, um 17 Uhr auf dem Grundschulhof mit dem Martinsspiel, dann folgt der Laternenumzug samt Blaskapelle. „Wir werden immer wieder darauf hinweisen, eine Laternenlänge Abstand zu halten“, betont Kreul.
Teils geben Bottroper Veranstalter die 3G-Regel für Martinsfeiern vor
Ihren Martinszug wollen sich auch Plattdütsche und Konradschule nicht nehmen lassen. Geplanter Treffpunkt ist am Freitag, 5. November, um 17 Uhr die Bonifatiuskirche, nach kurzem Wortgottesdienst geht’s Richtung Schule. „Den Brezelverkauf machen wir nur im Innenhof der Schule“, sagt Vorsitzender Bernhard Schulz, und zwar nach Voranmeldung über die Schüler. Der Posaunenchor soll spielen, insgesamt solle versucht werden, den von der Freiwilligen Feuerwehr begleiteten Zug zu entzerren.
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Genau am Martinstag, 11. November, 17 Uhr, soll Kindern auch rund um die Kirche St. Peter die Tradition des Teilens nahegebracht werden – samt Brezel, Bratwurst und Punsch. Diese Veranstaltung findet allerdings im Rahmen von 3G (geimpft, genesen, getestet) statt.
Und in der Boy ist am Freitag, 12. November, ein ökumenischer Laternenzug geplant, der ab 17.30 Uhr von der Johanneskirche zur Paul-Gerhardt-Kirche führt.
Bottrops Krisensprecher: Kein Martinszug in Bottrop hat mehr als 2500 Besucher
Pläskens Einschätzung nach hat kein Martinszug in Bottrop mehr als 2500 Besucher, und das zudem an der frischen Luft. Dennoch meint der Krisenstabssprecher: „Dass gemeinsames Singen oder eine Blaskapelle vielleicht nicht so eine gute Idee sind, das sollte auch verständlich sein.“
Kleine Feiern in den Kitas
Auch in vielen Kitas wird St. Martin nicht wie gewohnt gefeiert werden können. „Wir haben einen Handlungsleitfaden herausgegeben, dass nur intern gefeiert werden soll“, sagt beispielsweise Barbara Wagner, Gebietsleiterin beim katholischen Kita-Zweckverband. Demnach seien etwa kleine Umzüge auf dem Außengelände möglich, bei denen die Eltern am Zaun stehen. Man wolle die Kinder nicht gefährden, „die sind nicht geimpft“, so Wagner.Ähnlich wird es in den evangelischen Kitas laufen. Jede Einrichtung plant laut Pfarrerin Lisa Krengel eigene Martinsfeste unter Einhaltung der dort geltenden Coronaregeln. Dazu gehöre die Trennung der Gruppen und das Kita-Betretungsverbot für Eltern.