Bottrop. Für Präsenzangebote an der Hochschule Ruhr West gilt die 3G-Regel. Wer einen Test braucht, zahlt ab sofort dafür. Asta hofft auf eine Ausnahme.
Studierende verfügen meist über ein schmales Budget. Das könnte bei dem ein oder anderen nun noch knapper werden: Für die ausgeweiteten Präsenzangebote an der Hochschule Ruhr West gilt die 3G-Regel. Die Teilnahme an Übungen oder Labor-Praktika ist nur Geimpften, Genesenen oder Getesteten gestattet. Doch die Corona-Schnelltests sind ab diesem Montag nicht mehr gratis.
Ausnahmen von der Bezahlpflicht gelten nur für Kinder, für die es kein Impfangebot gibt, und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht immunisieren lassen dürfen. Sowie zumindest bis Jahresende für 12- bis 17-Jährige und Schwangere.
HRW-Sprecherin: „Es gibt eine sehr hohe Impfquote unter den Studierenden“
Bottroper Testanbieter kalkulierten mit Preisen um 15 Euro. Würde wöchentlich auch nur ein Test gebraucht, geht das schnell ins Geld. Ein großes Diskussionsthema ist das an der HRW nach Einschätzung von Sprecherin Beatrice Liebeheim-Wotruba dennoch nicht. Denn: „Es gibt eine sehr hohe Impfquote unter den Studierenden.“ Von insgesamt rund 80 Prozent gingen die Verantwortlichen aus.
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Zur Vereinfachung der Abläufe können die Studierenden ihren 3G-Status im HRW-Portal hochladen. Bis Mitte vergangener Woche hatten etwa 2500 von insgesamt 6200 eingeschriebenen Studierenden ihre Nachweise bzw. 3G-Anträge ins System gespeist. Liebeheim-Wotruba: „Die Nachweise wachsen stetig an, da die Studierenden in kleinen Gruppen schrittweise in die Module und (Labor-)Übungen geholt werden.“ Von besagten knapp 2500 wurden 73,3 Prozent mit dem Status „geimpft“ bewilligt, zwei Prozent mit „genesen“ und 15,8 Prozent mit „getestet“. Letztere seien „meistens die, die auf eine Zweitimpfung warten“, so die HRW-Sprecherin.
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Asta prüft, ob schon Erstimpfung als Nachweis ohne Test anerkannt werden kann
Gerade diese hat der Allgemeine Studierenden Ausschuss Asta im Blick. Dessen Vorsitzender an der HRW, Kai Trybusch, betont den „enormen finanziellen Aufwand, auch für die, die noch nicht den vollen Impfschutz haben“. Der Asta prüfe gerade, ob es rechtlich möglich ist, dass schon die Erstimpfung unter bestimmten Voraussetzungen anerkannt werden kann, so dass kein weiterer Test nötig wäre. Schließlich biete auch schon die erste Impfung einen gewissen Schutz. Zusätzlich gelte die Maskenpflicht.
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Lara Martini, die am Campus Bottrop Wirtschaftsingenieurwesen-Energiesysteme im fünften Semester studiert, berichtet aus ihrer Erfahrung: „Alle, die ich kenne, sind geimpft.“ Die Umsetzung der 3G-Regel und das Hochladen ins Portal funktioniere gut. Übrigens bekommt der Lehrende jeweils zu seiner Präsenzveranstaltung eine Liste ausgedruckt, auf der die stehen, die keinen Nachweis hochgeladen haben. Im Zweifel werden diese dann nach Hause geschickt.
Gerade die unteren Semester wollen unbedingt Präsenzveranstaltungen besuchen
Lara Martini betreut auch untere Semester. Sie erlebe, dass die meisten immunisiert und froh seien, sich endlich persönlich treffen zu können. Sie glaubt: „Für die, die noch unentschlossen sind, wird das vermutlich schon ein Anreiz sein, sich impfen zu lassen. Vor allem, weil die Tests nicht mehr kostenlos sind.“
Was Nicht-(Durch-)Geimpften möglicherweise Erleichterung verschafft: „In der zweiten Herbstferienwoche ist bei uns die traditionelle Reading Week zum Selbststudium“, sagt Beatrice Liebeheim-Wotruba. Zudem: Die Grundlagenvorlesungen „finden nach wie vor online statt“.