Bottrop. Der Bottroper Sport- und Bäderbetrieb will drei Fußballplätze aufgeben. Drei andere Sportanlagen werden ausgebaut und aufgewertet.

Der Bottroper Sport- und Bäderbetrieb empfiehlt der Politik, die Fußballplätze an der Paßstraße, in Ebel und in Feldhausen zu schließen. Der Platz an der Paßstraße soll aufgegeben werden, wenn voraussichtlich 2024 die Sporthalle Neustraße fertig ist. Die Plätze in Ebel und in Feldhausen sollen bereits zum Saisonende geschlossen werden. Das schlägt der Sportbetrieb in seiner Fortschreibung des Sportentwicklungsplanes vor.

Unser Vorschlag für die Entwicklung der Bottroper Sportstätten: von links Henning Wiegert vom Sport- und Bäderbetrieb, Jessica Kühn, stellvertretende Vorsitzende des Betriebsausschusses, und Betriebsleiter Jürgen Heidtmann.
Unser Vorschlag für die Entwicklung der Bottroper Sportstätten: von links Henning Wiegert vom Sport- und Bäderbetrieb, Jessica Kühn, stellvertretende Vorsitzende des Betriebsausschusses, und Betriebsleiter Jürgen Heidtmann. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die betroffenen Vereine sollen Trainings- und Spielmöglichkeiten auf anderen Sportanlagen bekommen. Der VfR Polonia soll aus Ebel umziehen etwa auf die Bezirkssportanlage Batenbrock; dort könnte er künftige das ehemalige Vereinsheim der Batenbrocker Ruhrpott-Kicker nutzen. Die Sportfreunde 08/21 sollen nach der Aufgabe des Sportplatzes und der Sporthalle an der Paßstraße die Sporthalle Neustraße und die Bezirkssportanlage Weywiesen nutzen können. Der TSV Feldhausen soll seine Fußballabteilung umsiedeln zum VfL Grafenwald oder zum VfB Kirchhellen.

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„Das Konzept der Aschenplätze ist leider überholt“, begründet Henning Wiegert vom Sport- und Bäderbetrieb den Vorschlag, die Anlagen aufzugeben. Damit lassen sich auch Kosten sparen: rund eine Viertelmillion Euro im Jahr, rechnet der Betrieb vor. Dazu kommen Sanierungskosten, die auf Sicht anfallen würden. In Ebel sind Duschen und Umkleiden stark sanierungsbedürftig, in Feldhausen ebenfalls; hier ist zudem die Platzdrainage defekt. Die Sporthalle an der Paßstraße gilt aus Sicht des Sportbetriebs als kaum noch sanierbar.

Je zehn Millionen Euro für zwei neue Sporthallen

Investieren will der Sport- und Bäderbetrieb in den nächsten Jahren jeweils rund 10 Millionen Euro für die Neubauten der Sporthallen an der Neustraße und in Kirchhellen. Dazu nimmt er 2,9 Millionen Euro in die Hand für die Ertüchtigung von Sportanlagen. Die Bezirkssportanlage Weywiesen, schon jetzt ein funktionierendes Zentrum für Tennis, Bogensport und Billard, soll einen Kunstrasenplatz und ein Kleinspielfeld bekommen; der Aschenplatz soll dafür aufgegeben werden. Am Spiel- und Sportpark Jakobi sowie auf der Bezirkssportanlage Kirchhellen sollen kleine Aschenplätze Kunstrasen bekommen und dann auch für Freizeit-Fußballer frei zugänglich sein, sagt Henning Wiegert: „Die Kids wollen inzwischen auch in ihrer Freizeit auf Kunstrasen kicken.“

In Kirchhellen soll das vorhandene Funzel-Flutlicht für den Aschenplatz zudem ersetzt werden durch LED-Beleuchtung. Mit der neuen Sporthalle entstehen Duschen und Umkleiden für den vorhandenen Kunstrasenplatz. Der marode Sanitärtrakt am Rasenplatz soll spätestens nach der Fertigstellung der neuen Halle abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

„Das Sportangebot der Zukunft ist für jedermann frei zugänglich“

Grundsätzlich sieht sich der Sportbetrieb in seiner Einschätzung bestätigt, dass der Trend weg vom Vereinssport geht und hin zu Sport an der frischen Luft. Betriebsleiter Jürgen Heidtmann verweist auf die 2018 eingerichtete Calisthenics-Anlage, die bestens angenommen wird, den Pumptrack im Volkspark Batenbrock, den Halden-Trail für Mountainbiker und die geplante Freiluft-Sportanlage der TSG Kirchhellen. Henning Wiegert sagt es so: „Das Sportangebot der Zukunft ist multifunktional, generationenübergreifend und für jedermann frei zugänglich.“