Bottrop-Kirchhellen. Der Radweg zwischen Bottrop-Kirchhellen und Gahlen ist schneller fertig als gedacht. Daran liegt es und so ist der Stand auf der Baustelle.
Der Radweg entlang der Gahlener Straße wird schneller fertig als geplant. Bereits Ende des Monats könne der Weg, der Kirchhellen mit der Nachbargemeinde verbindet, freigegeben werden. Davon geht Ingo Pretzsch aus, Sachgebietsleiter beim Tiefbauamt. Schon jetzt ist ein Großteil des Weges fertig, lediglich das „Durchlassbauwerk“ – sprich die kleine Brücke über den Breilsbach – ist noch im Bau.
Die ersten Radler nutzen das fertig gestellte Stück schon – es fehlt allerdings noch die Beschilderung. Auch beim Baustellenbesuch der Lokalredaktion rauschen zwei Fahrradfahrer schon über dieses Teilstück. Vom Weg sind sie begeistert. „Es fährt sich gut drauf.“ Dazu trägt zum Teil auch die Asphaltbeschaffenheit bei. „Wir haben da eine sehr feine Körnung gewählt, sagt Pretzsch.
Stadt Bottrop hatte mit Bauzeit von einem Jahr kalkuliert
Doch zurück zur Baustelle: Warum ging es dann doch schneller als erwartet? Hier seien mehrere Faktoren zusammen gekommen, erläutert Andreas Koch, Bauleiter bei der Eurovia. So habe das Wetter mitgespielt, außerdem auch der für die Entsorgung zuständige Partner, so dass ein Rädchen ins andere greifen konnte. Zusätzlich sei eine andere Baustelle weggefallen, so dass entlang der Gahlener Straße mehr Personal eingesetzt werden konnte.
All das hat nun zur Folge, dass nach dem Spatenstich im Mai, der Radweg im September fertig sein wird. „Wir hatten eigentlich mit einer Bauzeit von einem Jahr kalkuliert“, sagt Pretzsch. Nicht einmal der Starkregen im Juli mit dem über die Ufer tretenden Breilsbach sorgte für nennenswerte Verzögerungen. Beim Starkregenereignis war der Durchlass unter der Straße noch nicht geöffnet. Stattdessen wurde das Wasser von der einen auf die andere Seite der Gahlener Straße gepumpt. Den Wassermassen war diese Pumpe jedoch nicht gewachsen, der Bach trat über die Ufer. Neben der Feuerwehr waren das THW und auch die angrenzenden Landwirte im Einsatz.
Aufstellflächen für die Beschilderung mussten gefunden werden
Inzwischen kann der Bach die Straße wieder unterqueren. Die Arbeiter bauen derzeit die Schalungen für das Bauwerk, in der nächsten Woche soll der Beton gegossen werden. Dann seien noch abschließende Fahrbahnarbeiten nötig bevor der Radweg freigegeben werden könne, sagt Ingo Pretzsch.
Zusätzlich müssen auch noch die Schilder entlang der Straße und des Radwegs aufgestellt werden. Im Endeffekt sei es die größte Schwierigkeit gewesen, dafür die richtigen Plätze zu finden, sagt der Tiefbauamtsmitarbeiter mit Verweis auf vorgegebene Mindestabstände sowohl zur Fahrbahn als auch zum Radweg. Auch das möglicherweise ein Zeichen dafür, wie verhältnismäßig unproblematisch der Bau war.
Bauschutt bei Bauarbeiten im Wald gefunden
Und so schlängelt sich der Weg vom Reckelsberg bis zur Stadtgrenze Gahlen und schließt dort – nach rund zwei Kilometern – an einen bestehenden Radweg an. Dabei durchquert er ein kleines Waldstück. Dort entfernt sich der Radweg etwas von der Straße. Der Grund: Auf diese Weise habe man den Wald besonders schonend durchqueren können. Allerdings: „Bei den Arbeiten im Wald haben wir jede Menge Bauschutt gefunden und entsorgt“, berichtet Ingo Pretzsch.
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Am Ende wird das Projekt rund zwei Millionen Euro gekostet haben. Darin enthalten sind auch Kosten für Ausgleichsmaßnahmen wie etwa neue Baumpflanzungen. Wo die realisiert würden, stehe jedoch noch nicht fest, sagt Ingo Pretzsch. Bauherr ist auch nicht die Stadt – vielmehr baut der Fachbereich Tiefbau im Auftrag und auf Rechnung von Straßen NRW.
Stadt Bottrop baut den Radweg für das Land NRW
So schnell nun auch der Bau vorangeschritten ist: Der Kampf um den Radweg und die Planung des Weges haben mehr als 30 Jahre in Anspruch genommen. Ein Problem dabei war: Für den Radweg mussten Teile privater Grundstücke gekauft werden. Die Verhandlungen darüber haben sich lange hingezogen.
Vorbereitung für Glasfaserkabel
Der Neubau des Radweges entlang der Gahlener Straße bietet nicht nur Radfahrerinnen und Radfahrern Vorteile. Auch Anwohner und Firmen im Kirchhellener Norden können profitieren – durch schnelles Internet.