Kirchhellen. Sechs Monate nach dem letzten Schafsriss im Wolfsgebiet sind vier Schafe in Holthausen gerissen worden. War das Glorias Rudel? Wird sich zeigen.

Auf einer Wiese in Holthausen sind in der Nacht vier Schafe gerissen worden, ein weiteres wurde verletzt. Ob das Wölfin Gloria und ihr Rudel waren, wird sich erst in einigen Wochen erweisen. Das Landesumweltamt Lanuv untersucht die Risse und will eventuelle DNA-Spuren analysieren lassen. Nach vier bis sechs Wochen könnte dann feststehen, wer die Tiere gerissen hat: Wölfin Gloria, der Rüde oder der Wolfswelpe, der im Juni für ein Hundewelpe gehalten worden war. Bereits in der Nacht zum Samstag waren in Schermbeck zwei Schafe auf der Weide gerissen worden.

Die Risse waren am Morgen entdeckt worden auf einer Wiese, die nach Angaben des Bürgerforums Gahlen unmittelbar an ein Zweifamilienhaus grenzt. Direkt daneben ständen Pferde und auf der anderen Seite Rinder. Die Schafsweide sei gesichert mit einem 1,20 Meter hohen Maschendrahtzaun.

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Der Naturschutzbund Nabu hatte erwartet, dass es ab dem Spätsommer wieder zu Rissen kommen werde. Letztes Jahr hatte es schon ab Ende Juni eine Reihe von Rissen gegeben, nachdem Gloria einen Welpen geboren hatte. Dessen Spur haben Experten inzwischen bis in die Niederland verfolgt. In diesem Jahr ist bisher erneut nur ein Welpe gesichtet worden. Nach bis zu drei Monaten nach der Geburt müsse die Wölfin verstärkt auf die Jagd gehen, sagt Rolf Fricke vom Bottroper Naturschutzbund Nabu: „Die Welpen können selbst noch nicht richtig jagen, müssen aber gefüttert werden.“

Im Wolfsgebiet hatte das Landesumweltamt zwischen Reken und Haltern im August Sichtungen und die Identifizierung eines weiteren Wolfes gemeldet. Experten gehen davon aus, dass er weiter zieht oder schon gezogen ist: Das bestehende Rudel würde „keinen weiteren Wolf auf Dauer zulassen“.