Bottrop. Regnerisches Wetter, Corona-Auflagen: Die Freibadsaison in Bottrop läuft schlecht bislang – sogar noch schlechter als im vergangenen Jahr.

Vor einem Jahr, am 19. August, schien den ganzen Tag die Sonne, die Temperaturen kratzten an der 30-Grad-Marke. Heute ist es grau und regnerisch, an T-Shirts ist kaum zu denken, geschweige denn an einen Freibadbesuch. Bereits den gesamten Sommer lädt das Wetter nicht zum Schwimmen an der frischen Luft ein. Von einer „desaströsen Freibadsaison“ spricht Jürgen Heidtmann, Leiter des Bottroper Sport- und Bäderbetriebs.

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Schon das vergangene Jahr war kein gutes für die Schwimmbäder: Wegen Corona hatten sie monatelang geschlossen. Im Schnitt kommen jährlich rund 200.000 Besucher in die Bottroper Hallenbäder, 2020 waren es nur 28.000. Lediglich 8000 Besucher zählte die Stadt im Stenkhoffbad, rund 28.000 waren es 2019 und sogar 53.000 im Jahr 2018. Dieses Jahr, so befürchtet es Jürgen Heidtmann, werde man die schlechte Bilanz des ersten Corona-Jahres sogar noch unterschreiten.

Bottrops Stenkhoffbad: Wetter war einfach zu schlecht

„Corona hat gar nicht die große Rolle gespielt“, sagt Heidtmann. Zwar waren zu Beginn der Saison die Besucherzahlen im Stenkhoffbad auf 250 begrenzt, doch schon nach kurzer Zeit konnte diese Regelung gelockert werden. Das Infektionsgeschehen in Bottrop blieb den ganzen Sommer unter dem NRW-Durchschnitt.

Aber das Wetter hat vielen die Lust aufs Schwimmen vermiest. „Das war zu wechselhaft“, sagt Heidtmann. „Wenn es ein paar Tage regnet und dann nur zwei Tage schön ist, kommen die Leute nicht, weil die Böden durchnässt sind.“ Nur die absoluten Stammgäste seien dann da. Mehr Besucher zog es hingegen in den Sportpark: Vor allem sonntags habe sich dort die Gästezahl verdoppelt oder teils sogar verdreifacht.

Bottroper Bäder haben Probleme mit neuem Kassensystem

Probleme bereitet dem Sport- und Bäderbetrieb immer noch der Wechsel des Kassensystems. Deswegen kann Jürgen Heidtmann auch nicht die exakte Besucherzahl in diesem Jahr benennen. Immer noch können keine Geldwertkarten mit Rabatten für Vielschwimmer ausgegeben werden. Eigentlich habe man gastfreundlicher werden wollen mit dem neuen System, aber der Dienstleister spiele nicht so mit, wie die Stadt es will. „Das stellt mich nicht zufrieden.“

Ebenso unbefriedigend ist die Saison bislang, wenngleich noch ein paar Wochen die Hoffnung besteht, dass es besser wird. Am 11. September wird das Stenkhoffbad den letzten Tag geöffnet sein, am 12. September endet die Saison mit dem Hundeschwimmen.