Bottrop. Nach den Lockerungen sind Bottroper Kitas wieder zu rund drei Viertel ausgelastet. Doch es gibt schon erste Quarantänefälle. Das ist der Stand.
Die meisten Eltern in Bottrop schicken ihre Kinder trotz der Corona-Krise wieder in die Kindergärten. Die Betreuungsplätze in den Kindertagesstätten seien zurzeit zu mehr als 77 Prozent belegt, berichtet Corona-Krisenstabsleiter Paul Ketzer. Die Bottroper Kita-Plätze seien somit wieder zu etwas mehr als drei Viertel ausgelastet, erklärte er. „Wir haben in Bottrop jetzt aber kein Ausbruchsgeschehen, vor allem nicht in Seniorenheimen, aber auch nicht in Schulen und Kindergärten“, sagte der Krisenstabsleiter. Er erinnerte daran, dass es jedoch gerade in den Seniorenheimen eine problematische Situation gegeben habe, die auch mit einer höheren Mortalität einher gegangen war.
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„Die Lage ist weiterhin nicht stabil“, mahnte der Krisenstabsleiter mit Blick auf die in Bottrop gesunkenen Inzidenzwerte. Er rechne damit, dass die Inzidenzwerte auch wieder ansteigen werden. Als Ursache dafür sieht Ketzer die absehbare Zunahme an Corona-Tests an, nachdem die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten den Weg für mehr freiwillige Corona-Tests frei gemacht hatten. „Dadurch nimmt die Dunkelziffer ja ab, denn durch die vermehrten Tests werden viele positive Corona-Fälle erst bekannt werden“, sagte Paul Ketzer.
Umsetzung aller Vorgaben ist eine Herausforderung für die Kita-Mitarbeiter
Der Krisenstabsleiter machte klar, dass der Andrang auf die Kindergärten stark zugenommen habe. So schwankte die Auslastung der Kita-Plätze im Januar und Februar noch um 33 Prozent. Die Kitas seien somit trotz eines eingeschränkten Regelbetriebs wieder voll. „Der Betreuungsumfang ist weiterhin jeweils um zehn Stunden vermindert“, sagte Ketzer. Vorgesehen seien in den Kitas feste Gruppen, feste Räume, eine feste Zusammensetzung sowie festgelegtes Personal. Es dürfe auch keine Kontakte unter den Gruppen geben.
„Es ist eine enorme Herausforderung für die Kitas, das alles umzusetzen“, betonte der stellvertretende Verwaltungschef. Dass es gerade beim Umgang mit kleinen Kinder in der Realität zu der einen oder anderen Situation komme könne, die den Vorschriften nicht zu hundert Prozent entspreche, liege auf der Hand, deutete er an. „Verwerfungen sind da unvermeidbar“, machte Paul Ketzer klar. Es komme vor allem dann zu Problemen, wenn auch Erzieherinnen erkrankten, denn sie könnten wegen der Vorschriften ja nicht ohne weiteres durch andere ersetzt werden. „Auch Erzieherinnen zeigen ja Reaktionen nach dem Impfen und fallen dann zeitweise aus“, nannte der Beispiele.
Coronafälle sind derzeit nur bei Erzieherinnen aufgetreten
Es gebe auch in den Kindergärten aktuell Corona-Fälle. Betroffen seien in Stadtmitte die Kita der evangelische Kirche an der Pfarrstraße sowie der katholische Kindergarten von St. Maria Himmelfahrt in Feldhausen. „Wir haben aber seit Jahresbeginn keine großen Ausbrüche in den Kindergärten“, bekräftigte Paul Ketzer. Es gebe jetzt zwei positiv auf eine Corona-Infektion getestete Erzieherinnen sowie vier Erzieherinnen, die sich in Quarantäne befinden. „Es ist momentan kein einziges Kind infiziert, aber es sind 28 Kinder in Quarantäne“, berichtete der Krisenstabsleiter. Nach WAZ-Informationen ist inzwischen auch eine Gruppe der Kita St. Cyriakus-Mitte in Quarantäne.
Ratsvertreter informiert
Der Corona-Krisenstab informiert die Ratsvertreter gezielt über die aktuelle Corona-Lage. Dazu wählt er die jeweiligen Fachausschüsse des Stadtrates aus. So unterrichtete Krisenstabsleiter Paul Ketzer die Mitglieder des Schulausschusses über die Situation in den Schulen und jetzt auch die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses über die Lage in den Kindergärten.Pul Ketzer bedauert sehr, dass die Stadt wegen der Corona-Lage den Kinderferienzirkus in den Osterferien absagen musste. Er kündigte aber auch an, dass die Jugendtreffs ab der kommenden Woche vorsichtig wieder öffnen können.
Ketzer setzte die Kinder in Quarantäne ins Verhältnis zu den schätzungsweise 3500 Kindergartenplätzen insgesamt in der Stadt. „Mich beruhigt das“, betonte der Krisenstabsleiter, „zurzeit können wir guten Mutes und voller Verantwortung den Kindergartenbetrieb weiterlaufen lassen“.