Bottrop. Als eine Maßnahme aus dem Lärmaktionsplan gilt nun auf der Osterfelder Straße ein Tempolimit. Auch auf anderen Strecken wird es noch dazu kommen.
Das erste Schild hängt an der Kreuzung von Peter- und Osterfelder Straße – Tempo 30. Wer nun die Innenstadt auf der zentralen Achse durchqueren will, für den gilt ein Tempolimit. Ganz streng genommen handelt es sich je um ein Teilstück von Osterfelder und Horster Straße zwischen Peter- und Friedrich-Ebert-Straße. Das erste Schild wurde am Freitag montiert, spätestens Montag sind dann alle angebracht.
Grund dafür, dass Autofahrer hier abbremsen müssen, ist der Lärmaktionsplan, den der Rat im Juni beschlossen hat. Das sei nun die erste Maßnahme, die kurzfristig umgesetzt werde, sagt der Technische Beigeordnete Klaus Müller.
Auch auf der Kirchhellener Straße in Bottrop ist ein Tempolimit geplant
Es wird aber auch nicht die letzte sein. Auch auf der Kirchhellener Straße werden sich Autofahrer bald an neue Geschwindigkeitsregeln gewöhnen müssen. Bisher war zwischen Feuerwache und Nordring Tempo 70 erlaubt, auf dem Stück durch den Eigen immerhin noch 60. Doch diese Regel gilt nicht mehr allzu lange. Hier sind künftig maximal 50 Stundenkilometer erlaubt.
Allerdings liege die Verantwortung für die Umsetzung hier beim Landesbetrieb Straßen NRW, sagt Müller. Heißt also, dass der die entsprechende Beschilderung vornehmen muss. Doch im Zuge des Lärmschutzes sei das Straßenverkehrsamt berechtigt, die Geschwindigkeitsreduzierung hier vorzunehmen, so Müller.
Haupt- und Oberehofstraße fallen ebenfalls unter Lärmschutzmaßnahmen
Auch in Kirchhellen gibt es eine Maßnahme, die kurzfristig umgesetzt wird. Dort wird das Tempo auf Haupt- und Oberhofstraße zwischen Bottroper Straße und Kreisverkehr Schulze-Delitzsch-Straße auf 30 reduziert.
Für Rüdiger Lehr (SPD), Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses, fügt sich diese Maßnahme in der Innenstadt ein in die Bestrebungen, die Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu steigern. Ende Oktober fallen dann auch endgültig die Parkplätze auf dem Parkstreifen gegenüber dem Gleiwitzer Platz weg.
Fußgänger sollen in der Bottroper City mehr Platz erhalten
Es war dort immer wieder zu gefährlichen Situationen für Radfahrer gekommen, die die Osterfelder Straße hinunterkommen und von Autofahrern, die Türen öffnen oder ausparken, schon mal übersehen werden. Stattdessen entsteht dort Platz für Außengastronomie.
Es gebe aber noch weitere Ideen für die Osterfelder Straße, über die der Bauausschuss demnächst beraten werden, kündigt Rüdiger Lehr. „Wir wollen dem Fußgänger in der Innenstadt mehr Platz einräumen“, bringt Lehr das Ziel auf den Punkt. Da seien verschiedene Dinge denkbar, über die man dann diskutieren könnte. Eine Maßnahme könnte zum Beispiel sein, die Fußgängerüberwege zu verbreitern. Warum sollten nicht die Übergänge zwischen Pferdemarkt und Martinskirche zu einem breiten Übergang zusammenwachsen?
Flüsterasphalt soll ebenfalls helfen, den Lärmpegel zu senken
Doch zurück zum Lärmaktionsplan. Der besteht nicht nur aus Tempolimits, erklärt Tilmann Christian, Abteilungsleiter im Fachbereich Umwelt und Grün. So sei etwa in verschiedenen Teilen der Stadt auch schon lärmmindernder Asphalt eingesetzt worden. Und auch bei der geplanten Sanierung eines Teils der Horster Straße werde man wieder auf diesen Flüsterasphalt setzen.
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Bleibt der Konflikt um den Lärmschutz im Bereich der A 2 auf dem Eigen. Hier fordert die Stadt Lärmschutz, zunächst zumindest ein Tempolimit. Doch das anzuordnen ist Sache der Bezirksregierung und die steht auf dem Standpunkt, dass ein Tempolimit dort nicht verhältnismäßig sei. Sprich: Von einem daraus resultierenden Lärmschutz würden nicht genügend Bottroper profitieren. Letztlich müsse man da abwarten, es liefen ja nun die Planungen zum Ausbau des Autobahndreiecks und da seien auch Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen, so Klaus Müller.
Dritte Stufe des Lärmaktionsplans
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind Teil der dritten Stufe des Lärmaktionsplans. Während die Stadt die ersten beiden Stufen nur mit Verzögerung umsetzen konnte, liegt man jetzt im Zeitplan stellt der Technische Beigeordnete Klaus Müller klar. Ein Vorteil sei, dass dieser Plan nun verwaltungsintern erarbeitet wurde, man keinen externen Dienstleister beauftragen musste.
Auch die Bürger waren in die Erarbeitung eingebunden. Es gab Versammlungen in den drei Stadtbezirken, außerdem konnten schriftliche Anregungen gegeben werden. die offizielle Bürgerbeteiligung ist zwar abgeschlossen es ist jedoch nach wie vor möglich Fragen und Anregungen werden per Mail abzugeben, unter: LAP@bottrop.de.
Der komplette Lärmaktionsplan ist auf auf der Internetseite der Stadt abrufbar, www.bottrop.de/umgebungslaerm.