Kirchhellen. Die Stadt startet die dritte Stufe des Lärmaktionsplanes. Im Dorf stößt der auf überschaubares Interesse: Nur drei Besucher kamen zum Workshop.
Beim ersten Workshop zum Lärm-Aktionsplan in der Bezirksverwaltungsstelle hat die Stadtverwaltung ihre Einschätzungen und Anliegen zum Lärmschutz vorgestellt. Anwesend waren letztlich allerdings nur drei Bürger, mit denen städtische Mitarbeiter aus den Bereichen Lärmbelastung, Umwelt, Verkehr und Stadtplanung geredet haben.
Beim Lärmschutz geht es um Autobahnen, Schienenverkehr, Straße und um ruhige Gebiete wie Waldgebiete. Bei der Vorstellung der aktuellen Pläne wurde gezeigt, wie die Lärmbelastung für einzelne Straßen eingeschätzt wird.
„Kirchhellen ist relativ ruhig“
Dabei wurde deutlich, dass Kirchhellen der Stadtteil mit der geringsten Lärmbelastung in Bottrop ist. „Kirchhellen ist relativ ruhig. An Schienenstrecken und an der Autobahn A31 gibt es einige betroffene Stellen“, sagte die für Lärmschutz und Grün zuständige Mitarbeiterin der Verwaltung Andrea Jacob.
Auch hier geht es an einigen Stellen darum, Maßnahmen zum Lärmschutz zu planen wie lärmmindernden Asphalt zu verlegen, das Tempo zu reduzieren und Fahrradstraßen einzurichten. Maßnahmen sollen dort erfolgen, wo viele Betroffene wohnen. An einigen Stellen wurde das Tempo auch in Kirchhellen schon reduziert.
Nachdenken über Radwege
Auch der Ausbau des Radwegenetzes ist Thema. In Kirchhellen gibt es bereits eine Fahrradstraße, die über die Wiedau an der Gregorschule vorbeiführt. Autos sind auf der Straße nur Gast.
Ziel der Lärmaktionsplanung der Stadt Bottrop, die jetzt in der dritten Stufe stattfindet, ist, viele Bürger mitzunehmen und zu schützen. Dazu kann sich Andrea Jacob auch vorstellen, ein erneutes Schallschutzfenster-Programm einzuführen, um Leute bei der Finanzierung von Schallschutzfenstern zu unterstützen. Diese sorgen auch dafür, dass weniger Lärm in Häuser und Wohnungen einzieht.
Zur Planung, das Tempo auf Straßen zu reduzieren, äußerte sich ein Besucher skeptisch. „Temporeduzierung ist eine rein theoretische Sache, die in Deutschland nicht funktioniert. Sie ist in der Praxis nicht relevant, weil sich viele nicht daran halten“, sagte er. Bürger sollten ihm zufolge eher animiert werden, von sich aus das Tempo zu reduzieren, um weniger Sprit zu verbrauchen und weniger Abgas auszustoßen. Der Bürger zeigte sich auch skeptisch, ob der Lärmaktionsplan was bringt. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder sprach sich dafür aus, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Er ist zudem dafür, Radarfallen auch in Kirchhellen zur Überprüfung des Tempos einzurichten, vor allem dort, wo sich viele Kinder und Erwachsene aufhalten.
Planungen zu Autobahnen
Beim Lärmaktionsplan geht es auch um Autobahnen, von denen Bottrop umgeben ist. So soll zum Ausbau der Autobahn A52 die Bundesstraße B 224 in die Autobahn übergehen. Die Planung ist da, aber die Umsetzung kann noch lange dauern. Derzeit führt die B 224 ohne Lärmschutz am Wohngebiet vorbei.
Die Planung für das neue Autobahndreieck Bottrop an der Autobahn A2 zur A31 soll auch in Kürze erfolgen. Dabei geht es auch um Verkehrssicherheit. Schallschutz soll auch umgesetzt werden. Die Deckschicht wurde in einem Bereich an der A31 schon saniert. Im oberen Bereich soll auch noch eine Lärmschiene angesetzt werden. Im Süden Bottrops an der A42 soll der Lärmschutz ebenfalls optimiert werden.
Weitere Workshops
Der derzeitige Planungsstand in Kirchhellen soll auch noch in die Bezirksvertretung eingebracht werden. Weitere Aktivitäten Im März gibt es für den Stadtbezirk Süd am 11. März einen weiteren Workshop zum Lärmaktionsplan im Zentrum für Information und Beratung/Innovation City an der Südring-Center-Promenade 3. Im Bezirk Mitte ist der Workshop eine Woche später am 18. März im Gemeindezentrum St. Pius, Am Limberg 11, angesagt. Der Lärmaktionsplan der dritten Stufe in Bottrop wird gerade nach den Vorgaben der EU-Richtlinie fortgeschrieben. Noch nicht umgesetzte Maßnahmen der zweiten Stufe werden darin aktualisiert aufgenommen.
Vorschläge zum Lärmaktionsplan
Alle Interessierten können sich auch noch außerhalb der Veranstaltungen zum Lärmaktionsplan äußern. So nimmt die Stadt gerne Rückmeldungen, Anregungen und Ideen von Bürgern zum Lärmaktionsplan per E-Mail an lap@bottrop.de an.
Außerdem kann Andrea Jacob telefonisch unter 02041 703731 kontaktiert werden. Die Vorstellungen der Bürger werden weitergeleitet, geprüft und gegebenenfalls mit einbezogen.