Bottrop. Goldschmied Willi Triffterer nutzt als erstes den neuen Marktstand der IG Marktviertel. Er bietet eine besondere Aktion für die Marktbesucher an.

Das Angebot auf dem Bottroper Wochenmarkt ist ja durchaus vielfältig. Doch filigrane und exklusive Goldschmiedearbeiten werden dort mittwochs und samstags üblicherweise nicht feilgeboten. Anders jetzt am Samstag. Die Goldschmiedemeister Willi und Alexander Triffterer sowie Constanze Chrosch zeigen am neuen Stand der IG Marktviertel ihr Handwerkskönnen und laden die Marktbesucher ein, selbst Hand anzulegen.

Anstatt in ihrer Werkstatt an der Essener Straße werden die Goldschmiede also auf dem Wochenmarkt vor Mensing zusammen mit den Passanten aktiv. Willi Triffterer: „Wir haben kleine Silberringe dabei, die dürfen die Leute dann selbst anschmieden, außerdem Armbänder mit Anhängern, die selbst gestempelt werden können.“ Den Schmuck können die Marktbesucher als Präsent mitnehmen.

Marktstand bietet Bottroper Händlern eine neue Möglichkeit, sich zu präsentieren

Hinter der Aktion steht die IG Marktviertel. Die hat für ihre Mitglieder den Marktstand angeschafft, um die Vielfalt zu zeigen, die der Bottroper Handel trotz aller bekannten Probleme eben auch immer noch aufweist. Angedacht ist eine Art „Wechselbude“ – in dem Fall allerdings kein Ladenlokal, in dem immer wieder neue Angebote gemacht werden, sondern eben passend zum Namen der IG ein Marktstand. Den Auftakt macht nun also Willi Triffterer.

Von der Idee, auf den Markt zu gehen, war der Goldschmied sofort begeistert. „Es ist einfach eine Chance, sich als lokaler Händler zu präsentieren. Wir können da unser Handwerk zeigen.“ Denn auch wenn viele Menschen beim Wort Handwerk vermutlich erst einmal Klempner, Schreiner, Elektriker und Co. vor dem inneren Auge sehen, auch Goldschmied ist ein Handwerk.

Interessengemeinschaft will stationären Handel und Wochenmarkt verbinden

Außerdem sieht Triffterer die Möglichkeit zu zeigen, dass es in Bottrop eben auch außergewöhnliche Angebote gibt – eben im Bereich Schmuck, aber auch bei vermeintlichen Alltagsgegenständen wie etwa exklusiven Schreibern von Montblanc oder dem edlen Silberbesteck. Wobei das selbstverständlicht nicht auf dem Markt angeboten wird.

Mit ihrem Marktstand geht die Interessengemeinschaft nun – wie angekündigt – den Weg, den stationären Handel und den Wochenmarkt zu verbinden. Mit kleinen Aktionen wolle man sich so präsentieren, erklärte Oliver Schröder, Vorsitzender der IG bei der Vorstellung des Projekts. Und letztlich gehe es eben darum, die Innenstadt zu stärken.

„Von einer starken Innenstadt profitieren wir alle“

Das sieht auch Willi Triffterer so, auch wenn sein Geschäft an der Essener Straße und damit streng genommen allenfalls am Rande der Einkaufsstraßen liegt. „Das ist nicht entscheidend, denn von einer starken Innenstadt profitieren wir alle und dafür müssen wir was tun.“ Deshalb hat er sogar schon Ideen im Hinterkopf für einen möglichen zweiten Auftritt auf dem Markt.

Die IG Marktviertel

Hinter der Interessengemeinschaft Marktviertel steht die ehemalige IG Altstadt. Im August hat sie sich umbenannt , um die Verbundenheit zur Innenstadt stärker heraus zu stellen. Außerdem betont sie so die Bedeutung des Wochenmarktes für den stationären Handel in der City. An Markttagen sind viele Menschen in der Stadt unterwegs, davon profitiert auch der Einzelhandel.

Ausgangspunkt der Marktviertel-Idee ist das gleichnamige Café auf dem Markt. Christina Berger sowie Sonja und David Schraven haben den Kaffeewagen angeschafft, um einen weiteren Treffpunkt auf dem Markt zu etablieren und somit auch den Charakter als Begegnungsort zu stärken.