Bottrop. . Constanze Chrosch fertigte eine ganz besondere Halskette an. Für ihr filigranes Schmuckstück sprach ihr die Innung ein großes Lob aus.
- Das Bottroper Unternehmen Triffterer ist als bester Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet worden
- Constanze Chrosch hat das beste Gesellenstück ihres Jahrgangs abgeliefert
- Kreativität und Geduld sind zwei Voraussetzungen für diesen zunehmend seltenen Beruf
Das Stück, worum es geht, hat Constanze Chrosch um ihren Hals hängen. Eine Kette, die sie selbst entworfen und angefertigt hat, ein Gesellenstück. für das sie nun ausgezeichnet wurde als beste Goldschmiede-Auszubildende im Innungsbezirk Münster. In einer Art silbernen Wippe sitzt eine goldene Kugel. Der Clou: Die bewegt sich hin und her, rollt über diese besondere „Kugelbahn“, je nachdem wie sich die Trägerin bewegt.
Von der Idee über den Entwurf hat die Bottroperin Monate an diesem Stück gearbeitet. Wobei: Getüftelt wäre sicher das bessere Wort. Denn der Teufel steckt – wie häufig bei Goldschmiedearbeiten – im Detail, erläutert ihr Ausbilder, Goldschmiedemeister Willi Triffterer. Damit die Kugel sich auch wirklich frei bewegen kann, darf sie sich ja nicht in der Kleidung verfangen.
Auszeichnung als Jahrgangsbeste
Mit diesem Gesellenstück überzeugte die Auszubildende auch die Innung. Das brachte ihr die Auszeichnung als Jahrgangsbeste ein, und ihrem Ausbildungsbetrieb Triffterer an der Essener Straße einen Wanderpokal als bester Ausbildungsbetrieb. Innungsmeister Mathias Engels überreichte ihn am Mittwochmorgen,
Die Halskette und die damit verbunden Details zeigen eigentlich schon gut, was ein angehender Goldschmied mitbringen muss. „Wichtig sind Kreativität, handwerkliches Geschick und die Fähigkeit zum räumlichen Denken“, sagt Triffterer. Außerdem sei Geduld ein „ganz wichtiger Faktor“. Schließlich sei die Arbeit eines Goldschmieds manchmal „fummelig“ so der Innungsmeister.
In der Ausbildung noch zusätzlich Geduld gelernt
Was die Geduld angeht, so sagt Constanze Chrosch: „Ich war vorher sicher auch schon geduldig, und ich habe in dieser Beziehung in der Ausbildung trotzdem noch dazu gelernt,“
Willi Triffterer beschäftigt in seiner Werkstatt immer nur einen einzigen Auszubildenden. Constanze Chrosch ist nicht die erste aus dem Betrieb, die ausgezeichnet wird. Immer wieder wird der Nachwuchs aus dem Bottroper Unternehmen geehrt – nicht nur in der Innung, sondern auch bei verschiedenen Wettbewerben.
Regelmäßige Teilnahme an Wettbnewerben
Zur Teilnahme daran ermutigt Triffterer seine Auszubildenden ausdrücklich. Zum einen könnten sie sich so mit anderen messen, zum anderen geht es dabei immer darum, ein Schmuckstück selbst zu entwerfen – von der Idee bis zur Umsetzung. „Es ist also eine Art Gesellenstück in klein. Das ist natürlich auch eine gute Übung“, sagt der Ausbilder.
Ein Werk aus einer Hand
Überhaupt gilt: Diese Arbeiten von der Idee über die Entwurfszeichnungen bis zum fertigen Schmuckstück – sie kommen alle aus einer Hand, betont Innungsmeister Mathias Engels. „Das macht diesen Beruf aus, das gibt es nicht mehr in vielen Berufen.“ Wichtig sei nämlich, dass der Schmuck auch zur Trägerin passe, so Triffterer. Deshalb sei es wichtig, sie auch vorher kennenzulernen.
Inzwischen ist die Zahl der Goldschmiede rückläufig, Viele Betriebe setzen auf vorgefertigte Waren. Dabei sei das Preis-Leistungs-Verhältnis bei individuell angefertigten Stück oftmals besser, betonen Engels und Triffterer. In fünf bis zehn Jahren seien die Kräfte rar. Für die Auszubildenden liegen darin aber auch Chancen, so sieht es Triffterer. Denn: „Die großen guten Firmen brauchen nach wie vor Goldschmiede.“
Es folgt ein Studium in Schmuckdesign
Constanze Chrosch jedoch wird ab Herbst zunächst an der Fachhochschule in Düsseldorf Schmuckdesign studieren.