Bottrop. Politiker, Sportler, Schlagersänger – im Hotel Rhein-Ruhr in Bottrop waren schon einige Promis zu Gast. So sieht es dort in einer Suite aus.

Erwin Knabe öffnet die Tür am Ende des Ganges. „Das ist die Suite, wo Herr Steinmeier übernachtet hat“, sagt der Gesellschafter und Geschäftsführer vom Hotel Rhein-Ruhr. Die Rede ist von Frank-Walter Steinmeier, schon lange bekannter SPD-Politiker und zum Beispiel als Kanzlerkandidat auf Prosper-Haniel zu Besuch; heute Bundespräsident. Er gehört zu den Prominenten, die schon in dem einzigen Vier-Sterne-Hotel Bottrops genächtigt haben. In einer Suite mit Blick bis hin zu Tetraeder und Skihalle.

Suite ist 40 Quadratmeter groß

Blick in eine Suite im Hotel Rhein-Ruhr in Bottrop.
Blick in eine Suite im Hotel Rhein-Ruhr in Bottrop. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Suite im vierten Stock nimmt über 40 m2 eine Ecke des hohen Gebäudes im Südringcenter-Komplex ein, mit Fenstern sowohl Richtung Osten als auch Westen. Helle, dennoch warme Farben wie Beige und Apricot dominieren beide Räume, Wohn- wie Schlafzimmer. Die Sitzgruppe sieht bequem aus; frisches Obst und adventliche Leckereien stehen auf dem niedrigen Glastisch.

Bilder mit Ruhrgebietsmotiven

Bilder mit Ruhrgebietsmotiven hängen – wie überall im Hotel – an den Wänden. „Die habe ich extra von einem Bottroper Künstler malen lassen“, sagt Knabe. Er zählt auf, was u.a. noch zur Suite-Ausstattung gehört: „Klimaanlage, eine gefüllte Bar, zwei Fernseher, im Bad eine extra große Dusche und zwei Waschbecken. Dazu ein separates WC.“

Überwiegend sind Geschäftsleute die Hotelgäste

Das Bad der Suite ist großzügig, hat zwei Waschtische und eine extra große Dusche. Das WC ist separat.
Das Bad der Suite ist großzügig, hat zwei Waschtische und eine extra große Dusche. Das WC ist separat. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Für eine Suite zahlen Gäste ab 150 Euro; in dem eher kleinen Hotel mit seinen 50 Zimmern gibt es zwei Stück davon. Außerdem Räume für unterschiedlichste Ansprüche, darunter auch mit behindertengerechter Ausstattung. „Es kommen im nächsten Jahr zum Beispiel Paralympics-Wettkämpfer zu uns“, erzählt der Hotel-Chef.

Überwiegend seien aber Geschäftsleute Gäste im Hotel Rhein-Ruhr, das im Erdgeschoss des zu unterschiedlichen Zwecken genutzten Gebäudes Empfang, Frühstückssaal und Tagungsraum bietet, während auf der dritten und vierten Etage unter anderem die Zimmer untergebracht sind. 40 bis 50 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland, berichtet Knabe weiter. Aus Japan, China, den USA; aus Australien, Italien und vor allem Österreich. Am Wochenende und in Ferienzeiten nächtigen auch Ausflügler und Touristen in dem Hotel, für die es spezielle Angebote gibt.

Eintrag von Frank-Walter Steinmeier im Gästebuch vom Hotel Rhein-Ruhr. „Ein sehr netter Mensch“, betont Hotel-Chef Erwin Knabe.
Eintrag von Frank-Walter Steinmeier im Gästebuch vom Hotel Rhein-Ruhr. „Ein sehr netter Mensch“, betont Hotel-Chef Erwin Knabe. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Tja, und dann sind da noch die Promis, über die teils das Gästebuch Auskunft gibt. Manche treten im benachbarten Tanzlokal Nina auf, andere etwa in der Arena Oberhausen, erzählt Knabe. Zusammen mit Rezeptionistin Britta Kasmann zählt er nur einige auf, die sie schon im Hotel begrüßten, darunter Nino de Angelo, „Bachelor“ Paul Janke, Ross Anthony, Lorenz Büffel, Barbara Wussow, Sprinter Kim Collins oder die TV-Crew von „Zuhause im Glück“.

Private Atmosphäre wird gepflegt

„Viele Gäste lieben die private Atmosphäre hier“, meint Knabe. Für die Berühmtheiten kann die Anonymität eines kleinen Hotels Luxus bedeuten. Was das 15-köpfige Mitarbeiterteam zudem ausmache, sei die persönliche, herzliche Ansprache der Gäste, lobt der Chef.

„Für uns stehen alle Ampeln auf Grün“, ist Knabe denn auch mit der Auslastung zufrieden. „Bis auf eine“, schränkt er ein – nämlich die echte Ampel mit der langen, 60-sekündigen Rot-Phase an der Bundesstraße in Höhe von Ebel. „Es haben schon Gäste, die dort auf dem Weg zu uns im Stau standen, angerufen und gesagt: Ich gebe auf, storniere mein Zimmer und fahre woanders hin“, berichtet Britta Kasmann. Beide glauben, dass ganz Bottrop unter dieser Situation leide.

Dabei ist ja vielen Beteiligten wichtig, Gäste in die Stadt zu locken. Dafür gibt es zum Beispiel das Projekt „Fun City“ – unter diesem Motto werden die Angebote der Freizeitwirtschaft in der Stadt gebündelt. „Ich arbeite gerne mit bei Fun City, um Bottrop interessanter zu machen in dem Bereich“, unterstreicht Erwin Knabe. Für die Zukunft setze man mit auf den Ruhrtourismus.

Nur Frühstück im Angebot

Das Hotel Rhein-Ruhr ist vor knapp 15 Jahren in Bottrop an der Essener Straße eröffnet worden. 50 Zimmer in sieben Kategorien stehen zur Verfügung (79 bis 200 Euro).

Um offiziell mit vier Sternen ausgezeichnet zu werden, müsse das Haus bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu zählt laut Erwin Knabe eine über 24 Stunden besetzte Rezeption, bestimmte Zimmergrößen und Ausstattungsmerkmale, das Frühstücksangebot. „Bei uns ein Büfett über zwölf Meter.“

Weitere Gastronomie hat das Hotel nicht, empfiehlt den Gästen aber gern das Gourmet-Bistro bei Zurheide gegenüber.

Beim Besuch vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck im ZIB 2012 „waren wir das Pressezentrum“, so Knabe.