Dubai/VAR. Die Para-WM in Dubai endet für Kugelstoßerin Juliane Mogge auf Platz vier. Athletin des LC Adler kämpft um ihre Weite und das Paralympics-Ticket.

Am Mittwochabend kehrte Kugelstoßerin Juliane Mogge zurück nach Deutschland. Flugzeug, Zug, ganz schnell in Richtung Heimat. Im Gepäck der gut anderthalbwöchigen Reise zur Para-WM ins arabische Emirat Dubai: viele Eindrücke und gemischte Gefühle. Gemischt deshalb, weil Widrigkeiten den Weg der Leichathletin vom LC Adler Bottrop zur Topplatzierung blockierten.

Gesundheitliche Probleme werfen Juliane Mogge zurück

Die begannen schon lange vor dem Jahreshöhepunkt, denn gesundheitliche Probleme führten zu viel Trainingsausfall im Bottroper Jahnstadion. Wichtige Einheiten, die Bewegungsabläufe verbessern und das Selbstvertrauen stärken, fehlten der 29-Jährigen. Das Ziel, ihre persönliche Bestleistung von 9,91 Meter in diesem Jahr über die 10-Meter-Marke zu stoßen, rückte so in die Ferne.

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Und dennoch flog die gebürtige Kasselerin, die mit der Bewegungsstörung Cerebralparese lebt, ambitioniert an den Persischen Golf. Wie es geht, hatte Juliane Mogge schließlich schon gezeigt: Zwei Bronzemedaillen bei Europameisterschaften, der Vize-Weltmeistertitel 2017 und Platz vier bei den Paralympics 2016 in Rio schmücken die Vita der LC Adler-Athletin.

Juliane Mogge kämpft mit Problemen im Ring

In Dubai startete die Adlerin am Dienstagvormittag in der Klasse F36. „Dazu gehört alles, was mit einer Spastik zu tun hat“, erklärte Mogge im Vorfeld der NRW-Gala im Sommer. Die starke Konkurrenz um Nationalmannschaftskollegin Birgit Kober und die Russin Galina Lipatnikova – nach aufgehobenem Bann wieder dabei – legte ordentlich los, während die 29-Jährige der Ring vor Probleme stellte.

Über das polnische Bydgoszcz ins japanische Tokio

Für Juliane Mogge, die als Sachbearbeiterin arbeitet, geht es jetzt zunächst in die Winterpause, bevor im kommenden Jahr gleich zwei mögliche Highlights warten.

Ab dem 3. Juni steigen im polnischen Bydgoszcz die Europameisterschaften der Para-Leichtathleten. „Das wird eine echte Standortbestimmung“, weiß Juliane Mogge, die auf eine Leistungssteigerung hofft. Das große Ziel bleiben aber die Paralympics in Tokio (25. August bis 6. September). „Die Norm müsste ich haben, die Nominierung noch nicht“, so Mogge.

„Der war glatt und ich musste mich erst auf meine Beinarbeit konzentrieren“, ärgert sich Juliane Mogge, für die bei der Justierung wertvolle Versuche verloren gingen. „Der letzte Stoß passte dann, mit dem ich auch zufrieden bin. Wer weiß, wenn der Wettbewerb noch weiter gegangen wäre“, setzt die Kugelstoßerin fort. 8,99 Meter bedeuteten so am Ende Platz vier hinter Kober (11,19), Lipatnikova (10,36) und der Chinesin Qing Wu (9,32).

Abstand – und ein Quotenplatz für die Paralympics in Tokio

„Ich brauche noch Zeit, den Wettkampf zu verarbeiten“, sagt die Athletin mit zwei Tagen Abstand – Enttäuschung klingt durch. Weniger über die Platzierung als mehr über die Weite. Immerhin schnappte sich Juliane Mogge einen der begehrten Quotenplätze für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio. Gleichbedeutend mit einer Nominierung durch den Deutschen Behindertensportverband sei das jedoch nicht, erklärt Mogge, eine Entscheidung falle nach der Europameisterschaft im kommenden Juli.

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Den Rest ihrer kurzen Zeit im Emirat versuchte Juliane Mogge, ein bisschen Ambiente des pulsierenden und futuristischen Dubai aufzusaugen. „Eine schöne Stadt, die einiges zu bieten hat – ich hab etwas gesehen“, erklärt Mogge und fällt abschließend das sportliche Fazit: „Das war eine WM zum Lernen.“

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