Bottrop. . Regina Feldmeier arbeitet im Hotel. Die 58-Jährige bereitet das Frühstück vor und reinigt die Zimmer. Begegnungen mit Promis sind für sie an der Tagesordnung.

Regina Feldmeier genießt es, sich verwöhnen zu lassen, wenn sie Urlaubstage in einem Hotel verbringt. Und entsprechend bemüht sie sich, dass auch ihre Gäste sich rundum wohl fühlen. Die Bottroperin ist eine von 15 Mitarbeitern im Hotel Rhein-Ruhr. „Ein Allround-Talent“, wie ihre Chefin Patricia Kriesche bemerkt. Eine, die im Service ebenso im Einsatz ist wie bei der Zimmerreinigung. Und die um eine wichtige Eigenschaft im Umgang mit Gästen weiß – seien sie nun Geschäftsleute, Familien auf Freizeit-Tour oder Prominente: „Fingerspitzengefühl.“

Der Arbeitstag beginnt um 6 Uhr

Um 6 Uhr in der Früh fängt der Arbeitstag an. In dem Vier-Sterne-Hotel garni bereitet Regina Feldmeier dann das Frühstücksbüfett für die Gäste vor, serviert Eier- und Quarkspeisen, sorgt fürs Nachlegen. Und wenn der letzte Gast seinen Kaffee ausgetrunken hat, setzen sich die Hotel-Mitarbeiter erst einmal zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen. „Da legt die Chefin Wert drauf“, erzählt Regina Feldmeier. So gestärkt packen alle dann dort an, wo es gefordert ist.

Im Erdgeschoss sind die Mitarbeiter in Frühstücksraum, im Tagungssaal und in der Lobby gefragt. In den beiden oberen Hotel-Stockwerken wollen 50 Zimmer mit hundert Betten gereinigt werden. „Wir haben schon manchmal Zeitdruck, wenn die einen Gäste gerade auschecken und die nächsten schon vor der Tür stehen“, erzählt Regina Feldmeier. „Aber das Schöne ist, dass alle gemeinsam anpacken.“ Bei der Zimmerreinigung liegt ihr Augenmerk erst einmal auf dem Bad, erzählt die Bottroperin. Handtücher und Bettwäsche werden jeden Tag gewechselt.

Dass im Wechsel auch am Wochenende und an Feiertagen gearbeitet werden muss, kennt Regina Feldmeier schon aus ihrem ursprünglichen Job. „Ich war vorher Köchin bei einem Partyservice“, erzählt die 58-Jährige, der diese Arbeitszeiten nicht viel ausmachen. Die Stelle im Hotel wurde ihr vor einem Jahr über die Arbeitsagentur vermittelt. „Die Chefin hat mir die Chance gegeben, hier anzufangen. Das ist nicht selbstverständlich, in meinem Alter.“

Nicht selbstverständlich ist für den Normal-Bürger sicher, einem Promi das Frühstück zu servieren und sein Bett zu machen. Für Regina Feldmeier steht das längst auf der Tagesordnung. „Vergangene Woche erst war Michelle hier“, erzählt sie. Schlagersänger seien aufgrund der Nähe zum Tanzlokal Nina häufiger im Haus. „Und letztens war diese Nette aus Wien zu Gast, weil sie hier eine Lesung hatte.“ Babara Wussow ist gemeint.

Die Gäste einfach anzusprechen, das kommt für die Frau mit dem Fingerspitzengefühl nicht in Frage. „Wir müssen eine gewisse Distanz wahren. Wir achten darauf, dass sich unsere Gäste nicht in ihrer Privatsphäre gestört fühlen“, sagt sie. „Aber wir sind höflich und freundlich und erfüllen jeden Wunsch.“ Und so kämen viele Gäste auf sie zu und suchten das Gespräch. „Es gibt Stammgäste, die duzen uns schon.“