Bottrop. . Zwischen der Ebelbrücke und der Emschermündung soll die Berne auch nach der Renaturierung ihr charakteritisches Betonbett behalten – als Denkmal. Diese Idee wird derzeit beraten und erntet viel Lob. Und keine Angst: Auch durch das Denkmal soll natürlich sauberes und frisches Wasser fließen.
Der Unterlauf der Berne, das Teilstück zwischen Ebeler Brücke und Emschermündung soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Hier soll auch nach der Renaturierung des Emschersystems das charakteristische Betonbett erhalten bleiben. Einen entsprechenden Antrag haben die Bezirksvertreter im Süden jetzt beraten und ihre Zustimmung signalisiert – einstimmig. Die endgültige Entscheidung liegt beim Planungsausschuss.
Keine Angst: Auch durch das Teilstück soll am Ende frisches, sauberes Wasser fließen. Die Abwässer werden auch in diesem Teil der Berne unter die Erde verbannt. Im Bezirk lobte der SPD-Fraktionsvorsitzende Franz Ochmann die Idee als „eine großer Bereicherung für den angrenzenden Bernepark“. Die ehemalige Kläranlage steht bereits unter Denkmalschutz, würde nun um die Betonsohle des Kanals ergänzt. Die Denkmalschützer bezeichnen den Abschnitt als „exemplarisch für die zu Beginn des 20. Jahrhunderts umgebauten ehemals natürlichen Gewässerläufe im Emschergebiet.“
Die Denkmalidee haben der Verein Emscher Freunde und der Deutsche Werkbund angestoßen. „Dort, wo die Emscher renaturiert ist, erinnert nichts mehr an das alte Abwassersystem. Wenn wir da mit Kindergärten und Schulklassen sind, ist es schwierig, denen deutlich zu machen, wie es hier früher aussah“, sagt Sprecher Ilias Abawi.“ Deshalb unterstützt die Emschergenossenschaft den Plan. Wobei: Anfängliche Ideen, die Berne in ganz Ebel im Betonbett zu belassen und unter Denkmalschutz zu stellen hat die Emschergenossenschaft abgelehnt. „Wir wollen den Ebelern nicht die Renaturierung vermasseln“, so Abawi. Es sei essenziell, dass es in dem jetzt als Denkmal vorgesehenen Bereich keine direkten Anwohner gibt.
Außerdem muss die Emschergenossenschaft die EU-Richtlinien, wonach sich der Zustand der Gewässer verbessern muss, erfüllen. Das schließt auch die Uferbereiche mit ein, doch sieht man bei der Emschergenossenschaft eine gute Möglichkeit, das Vorhaben umzusetzen. „Ab der Brücke Ebelstraße hat man dann den direkten Vorher-Nachher-Vergleich“, sagt Abawi. In Essen bemühen sich übrigens die Grünen, ebenfalls ein Teilstück der Berne als Denkmal zu erhalten.
Im kommenden Jahr beginnt der Bau des Berne-Abwasserkanals, zeitgleich läuft die Planung für den Bachlauf an. In diese Pläne müsste ein mögliches Denkmal integriert werden.