Bottrop. .

Die Baustelle an der Stadtgrenze zu Essen, unmittelbar an Emscher und B224 gelegen, ist eine der tiefsten Erdbaustellen des Landes. Die Baugrube ist 40 Meter tief und misst etwa dasselbe im Durchmesser.

Das Pumpwerk der Emschergenossenschaft ist eines von drei Komplexen, die den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher überhaupt erst funktionieren lassen. Denn der Kanal verläuft von Dortmund bis Dinslaken. Damit sich keine Ablagerungen bilden und das Abwasser eine konstante Fließgeschwindigkeit von etwa vier Stundenkilometern bekommt, verfügt der „Emscherschnellweg unter Tage“ über ein Gefälle von 1,5 Promille. Das bedeutet: 1,50 Meter Gefälle auf einem Kilometer. Würde der Kanal ununterbrochen von Dortmund nach Dinslaken führen, käme er dort in rund 80 Metern Tiefe an – zu tief, um das Abwasser noch heben zu können.

Anhebung in Etappen

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Also muss es zwischendurch immer wieder nach oben gebracht werden, um dann erneut im Freigefälle abfließen zu können. Diese Aufgabe übernehmen drei Pumpwerke. Sie stehen in Bottrop und Gelsenkirchen (beide befinden sich zurzeit im Bau) sowie in Oberhausen, wo die Genehmigungsphase läuft. Dem Pumpwerk in Bottrop fällt darüber hinaus ab 2018 noch eine weitere Aufgabe zu: Es befördert das aus Osten kommende Abwasser nach dem Heben direkt in die Kläranlage in der Welheimer Mark. Dort wird es gereinigt und fließt als sauberes Wasser wieder der dann renaturierten Emscher zu – eine Art Frischzellenkur für den Fluss.

2017 fertig

Zehn Kreiselpumpen werden zusammen insgesamt 8100 Liter Abwasser pro Sekunde rund 33 Meter nach oben befördern. Die Pumpen entnehmen eine solche Masse dem so genannten Saugraum. Er bildet die Mitte des gigantischen Erdlochs und hat seine endgültige Form fast erreicht. Der Rohbau des Innengebäudes soll bis Mitte kommenden Jahres komplett stehen. Es folgt der Einbau der Maschinen- und Elektrotechnik.

Mit dem Bau wurde 2010 begonnen. Die Emschergenossenschaft plant, das Pumpwerk bis Ende 2017 fertigzustellen.