Bottrop. . Mit einem Fest wurde am Donnerstag der neu gestaltete Eingang in den Stadtteil Ebel gewürdigt. Die Emscher-Galerie und weidende Schafe aus Beton verschönern nun die Autobahnbrücke. Bürger des Stadtteils haben geholfen, aus dem früheren Schandfleck an der Bahnhofsstraße ein Schmuckstück zu machen.

„Weil hier alle an einem Strang gezogen haben, hat sich aus einem ehemaligen Hinterhof ein Eingang entwickelt“, lobte Oberbürgermeister Bernd Tischler am Donnerstag unter der Autobahnbrücke an der Bahnhofstraße in Ebel die Kreativität und den Einsatz vieler Projektbeteiligter bei einer kleinen Feier.Wie sehr den Bürgern selber der neugestaltete Stadtteileingang am Herzen liegt, bewiesen die Ebeler durch ihr zahlreiches Erscheinen.

Als erstes fällt der Blick auf das großformatige Bild von der Fünf-Pfennigs-Brücke, das die Ebeler Frauen in Monate langer Arbeit unter der Anleitung des Künstlers Reinhard Wieczorek gemalt haben. Nachempfunden ist es einer Schwarz-Weiß Fotografie aus dem Jahre 1969 von dieser legendären Brücke, die die 1863 begründete Zechensiedlung Ebel mit Bottrop verband. Weil hier auch die Grenze zwischen den Provinzen Westfalen und Rheinland verlief, musste beim Überqueren der Brücke ein Wegezoll von fünf Pfennigen entrichtet werden. 1973 wurde die Brücke wegen statischer Mängel für den Autoverkehr gesperrt und etwa zehn Jahre später abgerissen. Jetzt ist ihr mit dem Bild der Ebeler Frauen quasi ein Denkmal gesetzt worden. „Ich bin stolz wie Oskar, ich hoffe, das Bild bleibt für lange Zeit“, freut sich Karin Mauer, eine von ihnen.

Schafe weiden unter der Brücke

Direkt vor den Pfeilern der Autobahnbrücke weidet eine Gruppe Schafe. Erschaffen wurden sie im Gips-Modell von den Schülerinnen und Schülern der Schillerschule, in Lebensgröße in Beton gegossen anschließend von dem Künstler Guido Berndsen. Früher gehörten Schafherden zum alltäglichen Bild an Emscher und Kanal. Die Schillerschüler waren es auch, die für die Emscher-Galerie an den Brückenwänden Fotos von ihren Lieblingsorten im Stadtteil machten und Miniaturfigürchen da hineinsetzten.

„Das ist toll geworden“, lobt Diethelm E. Wunderlich. „ich bin in Ebel geboren und im Herzen immer Ebeler geblieben“ freut sich der 63-Jährige, der jetzt in der Lehmkuhle wohnt und zum Gucken gekommen ist. Den Kommentar bekamen die Verantwortlichen auch zu hören, erinnert sich Andreas Kind, Leiter der Kulturwerkstatt Bottrop. als sie dabei waren, die großformatigen Fotos und Bilder an den Wänden der Autobahnbrücke anzubringen. Schließlich führt hier ein viel befahrener Radweg vorbei. Das gesamte Umfeld wurde neu gestaltet. Dazu gehört auch der Anstrich des Brückengeländers und die Beleuchtung unter der Brücke.

Bürger haben in Workshops Ideen gesammelt

Die Kulturwerkstatt hatte zuvor gemeinsam mit den Bürgern in verschiedenen Workshops Ideen zur Verschönerung des Stadtteils gesammelt. Die Bürger haben schließlich darüber abgestimmt, welche Ideen im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Ebel“ mit Mitteln von EU, Bund und Land tatsächlich umgesetzt werden sollten.

Das Ergebnis ist jetzt zu bewundern. Zur Feier des Tages hatte die Kulturwerkstatt gestern auch „Scotty den Eismann“ eingeladen – und nicht nur die Schillerschüler hatten ihren Spaß am Eis auf die Hand.