Weitmar/Wiemelhausen. . Bürgerinitiative legt Widerspruch gegen Bebauungsplan ein. Sie wollen die Schutzzone zum künftigen Wohngebiet auf dem Herker-Gelände behalten.
Die Anwohner der Knappenstraße lassen nichts unversucht. Sie haben sich zu einer Bürgerinitiative formiert, um gemeinsam ihr Ziel zu erreichen: den Erhalt des grünen Walls vor ihren Häusern. Dieser hatte sie in den vergangenen Jahren vom gegenüber liegenden Blumenhof Herker abgeschirmt. Doch der Blumenhof ist Vergangenheit, auf dem Gelände an der Markstraße entsteht ein Wohngebiet (Bebauungsplan 960). Für das Platz benötigt wird. Deshalb soll der Wall verschwinden und für ihn „eine neu zu bepflanzende Grünfläche entstehen“, sagt Klaus Kleine vom Stadtplanungsamt.
Dagegen hat die Bürgerinitiative Knappenstraße nun Widerspruch eingelegt. Genauer: Gegen die Beschlussvorlage der Verwaltung, der der Ausschuss für Planung und Grundstücke zugestimmt hat. Denn sahen die Knappenstraßen-Anwohner die Mitglieder der Bezirksvertretungen Süd und Südwest noch auf ihrer Seite, folgte man später im Ausschuss der Auffassung der Verwaltung, die den Wall ökologisch nicht für besonders wertvoll und schützenswert hält.
Schwere Vorwürfe an die Stadt
Das sieht die Bürgerinitiative ganz anders. „Der vorhandene Bestand an Nadelgehölzen und Laubbäumen ist belegbar mehr als 40 Jahre alt“, heißt es in dem Widerspruch. Eine Rodung würde ökologische Schäden verursachen und auch den Lebensraum vieler Tierarten zerstören.
Zudem verweisen die Anwohner der Knappenstraße in ihrem Schreiben auf den noch bestehenden rechtskräftigen Bebauungsplan 809/II. „Darin ist ein großer Teil der nun zur Bebauung vorgesehen Grundstücksfläche als Grünfläche/Siepengelände ausgewiesen“, sagt Klaus Liesenhoff als Sprecher der Bürgerinitiative.
Liesenhoff und seine Mitstreiter werfen der Verwaltung vor, dass die Meinung der Bürger „zum wirtschaftlichen Vorteil eines Grundstückseigentümers und dessen Immobilienverwerters außer Acht gelassen, ignoriert und über Bord geworfen“ werde. Und sie fragen, „für wen die Stadtverwaltung arbeitet, wenn die Interessen eines Einzelnen in den Vordergrund gestellt werden“.
Rat trifft Ende des Jahres eine Entscheidung
Die Stadt behandelt den Widerspruch wie die anderen im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Anregungen und Einwände und wird sie prüfen, abwägen und dann dem Rat zur finalen Entscheidung vorlegen.
Dies werde laut Klaus Kleine in der Sitzung am Jahresende passieren.
Gemeint ist damit Heinz Herker senior, der den Gartenbetrieb in den 80er Jahren von seinem Vater übernahm und das Grundstück nun an das Oberhausener Unternehmen Arsatec als Investor verkauft hat. Geplant sind auf dem 1,2 Hektar großen Gelände 16 Doppel- und sechs Reihenhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten und Tiefgarage.
Herker versicherte seinerzeit, den Wall in seiner jetzigen Form „in jedem Fall“ erhalten zu wollen. Man sei in diesem Punkt der Nachbarschaft entgegen gekommen und habe das Bauprojekt entgegen den ursprünglichen Plänen extra um zwei Häuser verkleinert.