Weitmar-Mark. Ein Mehrfamilienhaus und 16 Doppelhaushälften sollen bei Herker in Weitmar gebaut werden. Erschwinglich auch für Familien mit kleinerem Geldbeutel.

Alles neu bei Herker: Auf dem Gelände des ehemaligen Blumenhofs zwischen Markstraße und Oppelner Straße soll ein großes Neubaugebiet entstehen. Ein Mehrfamilienhaus mit etwa 18 Wohneinheiten und Tiefgarage sowie 16 Doppelhaushälften und sechs Reihenhäuser will das Oberhausener Unternehmen Arsatec als Investor auf der etwa 1,2 Hektar großen Fläche errichten. „Der Verkauf des Grundstücks ist über die Bühne“, sagt Heinz Herker senior, der den Gartenbetrieb in den 80er Jahren von seinem Vater übernahm und selber auf dem Grundstück wohnen bleibt.

Baubeginn für 2017 geplant

Das große Gewächshaus steht schon eine Weile leer. „Wir warten täglich auf die Abrissgenehmigung“, so Herker. Doch der Weg bis zum ersten Spatenstich ist weit: „Wenn alles glatt läuft, rechnen wir mit dem Baubeginn nach Rechtskraft des Bebauungsplanes etwa Anfang 2017“, sagt Arsatec-Geschäftsführer Joachim Sälzer. Frühestens Mitte/Ende 2018 könnten die Häuser fertig sein.

Dass das Gelände nach Ende der Herker-Ära neu genutzt werden würde, ist schon lange klar. Vor allem der Discounter Aldi habe großes Interesse gezeigt, berichtet Herker. „Mit Rücksicht auf die Nachbarn haben wir uns aber für eine weitaus ruhigere Lösung entschieden“, sagt Herker. Den Zuschlag erhielt Arsatec: Der Bauträger, der auch auf dem Lueg-Gelände an der Hermannshöhe Wohnungen plant, will in das Weitmarer Projekt nach eigenen Angaben rund zwölf Millionen Euro investieren. Das Genehmigungsverfahren, um das Gewerbegebiet in Wohnbauland umzuwandeln, läuft.

Heute Abend Bürgerversammlung. Pläne einsehbar

Der Bebauungsplan Nr. 960, in dem das Neubauprojekt auf dem Herker-Gelände steckt, wird heute Abend, 18 Uhr, in der Aula der Erich-Kästner-Schule, Markstraße 189, bei einer Bürgerversammlung eingehend vorgestellt und diskutiert.

Neben Arsatec-Geschäftsführer Joachim Sälzer nehmen auch Vertreter der Stadt daran teil. Die Planungsvorschläge können ab sofort im Technischen Rathaus (Zimmer 1.0.210) sowie in der Bezirksverwaltungsstelle Süd (Uni-Center) und in der Bezirksverwaltungsstelle Weitmar (Hattinger Straße 389) eingesehen werden.

Ein von manchen befürchtetes Hochhaus werde auf dem Gelände nicht entstehen, verspricht Joachim Sälzer. „Die Eigentumswohnungen werden sich harmonisch in die bereits vorhandene Bebauung einfügen.“ Ein großer Teil des Bodens, auf dem sich heute Parkplätze und das Gewächshaus befinden, werde zunächst entsiegelt, was ökologisch sinnvoll sei. Zu erreichen sein werden die Wohnungen mit dem Auto über die Markstraße, zu Fuß auch über die Oppelner Straße. Besonderer Wert wird laut Arsatec auf Schwellenfreiheit gelegt. Von der Straße über die Aufzüge bis in die Wohnungen: alles werde barrierefrei zu erreichen sein.

Als Garten-Profi ist es Heinz Herker wichtig, den grünen Charme des Wohngebiets zu erhalten. Der grüne Wall in Richtung Knappenstraße, auf dem im Laufe der Jahre hohe Bäume gewachsen seien, werde in jedem Fall bleiben. „In diesem Punkt sind wir der Nachbarschaft entgegen gekommen und haben das Bauprojekt entgegen ursprünglichen Plänen extra um zwei Häuser verkleinert.“

Die Stadtverwaltung steht dem Wohnbauprojekt positiv gegenüber. „Wir begrüßen das“, sagt Sprecher Oliver Trappe. Im Rahmen des Wohnbaulandkonzepts werden einige Häuser ausdrücklich Familien mit unterem und mittlerem Einkommen angeboten, die entsprechende Förderkriterien erfüllen. „Jeder, der in Bochum ein Grundstück sucht, soll ein passendes finden.“