Süd. . Auch die Bezirksvertretung Süd hält den Grüngürtel zwischen Blumenhof Herker und Knappenstraße für schützenswert – ganz im Gegensatz zur Stadt.

Das geplante Wohngebiet auf dem Gelände des ehemaligen Blumenhofs Herker an der Markstraße ist weiter in der Diskussion: Nachdem sich Ende Februar bereits die Bezirksvertretung Südwest dafür eingesetzt hatte, den grünen Wall in Richtung Knappenstraße in seiner heutigen Größe zu erhalten (wir berichteten), stimmten jetzt auch die Kollegen aus dem Bezirk Süd mit großer Mehrheit für einen ebenso lautenden Ergänzungsantrag. Demnach soll der kleine Grünstreifen in die Planungen integriert werden statt ihn im Zuge der Bauarbeiten abzuholzen und später neu anzulegen, wie es die Stadtverwaltung vorschlägt.

Das derzeit brachliegende Gelände des frühereren Blumenhofs Herker an der Markstraße. Hier sollen Wohnhäuser entstehen.
Das derzeit brachliegende Gelände des frühereren Blumenhofs Herker an der Markstraße. Hier sollen Wohnhäuser entstehen. © Dietmar Wäsche

Wie berichtet, plant das Oberhausener Unternehmen Arsatec auf dem Herker-Gelände eine umfangreiche Wohnbebauung mit Einzel- und Mehrfamilienhäusern. Vom ursprünglichen Plan, das Wohngebiet mit einer Stichstraße an die Oppelner Straße anzubinden, ist die Verwaltung mittlerweile abgerückt. „Diesem wichtigen Anliegen sind wir nachgekommen“, sagt Klaus Kleine vom Stadtplanungsamt und erntet dafür das Lob der Bezirksvertreter. „Das ist gut gelöst“, meint Jörg Klotz (SPD).

Gutachter plädiert für Neugestaltung

Der grüne Wall bleibt hingegen ein Zankapfel. Aus Sicht der Stadt sei es nicht sinnvoll, ihn zu erhalten. „Der ist stark bewachsen mit Nadelbäumen und einem riesigen Bambus“, sagt Kleine. „Ökologisch ist das Gehölz nicht sonderlich wertvoll.“ Ein Gutachter habe vor Ort dafür plädiert, den Wall neu zu gestalten mit heimischen, hochstämmigen Bäumen.

Auch das Argument einiger Anwohner der Knappenstraße, der Wall diene dem Schallschutz, lässt Klaus Kleine nicht mehr gelten. „Anders als früher wird die Fläche nicht mehr gewerblich genutzt“, sagt er. „Hier grenzt künftig Wohngebiet an Wohngebiet.“ Dennoch: Die Bezirksvertreter teilen die Sorgen der Nachbarn, denen der Erhalt des Walls wichtig ist. „Die Anwohner werden in den nächsten zwei bis drei Jahren mächtig viel Baulärm zu ertragen haben“, gibt Jörg Klotz zu bedenken.

Weitere Themen in der Bezirksvertretung Süd:

Wilde Müllkippen

Viele Städte im Ruhrgebiet verzeichnen einen Anstieg wilder Müllkippen und eine zunehmende Vermüllung der Containerstandorte. Nach einem Bericht in der WAZ fragt die Bezirksvertretung Süd bei der Stadtverwaltung an, ob dieses Problem auch im Bochumer Süden bekannt ist. Auch hier, so Angelika Voß vom Umwelt- und Grünflächenamt, würden immer wieder „illegale Abfallablagerungen“ stattfinden. Eine Statistik getrennt nach Stadtbezirken werde jedoch nicht geführt. „Mit regelmäßigen Reinigungen wird versucht, dem entgegen zu wirken“, sagt sie. So werde der Containerstandplatz an der Gräfin-Imma-Schule dreimal wöchentlich gereinigt. Den Einsatz von Detektiven an den Sammelstellen plane der USB aber nicht.

Baumfällungen

Die geplanten Baumfällungen an der Straße Auf dem Aspei 47-49 in Querenburg stehen weiter in der Kritik. Wie berichtet, sollen hier vier Bäume für den Neubau eines Mehrfamilienhauses fallen, drei davon sind über 100 Jahre alt. Vor allem eine 120 Jahre alte Eiche hängt den Nachbarn besonders am Herzen, die gegen das Bauvorhaben Klage einreichten. Vorerst dürften die Bäume nicht gefällt werden, erklärt Peter Sennin, Leiter der Verwaltungsstelle Süd. „Es besteht eine Schutzfrist bis 30. September.“ Der Bauherr könne allerdings versuchen, eine Ausnahmegenehmigung bei der Unteren Naturschutzbehörde zu beantragen. „Momentan ist das ein schwebendes Verfahren, über das das Gericht entscheiden muss.“