Werne. . Als erste Aktion im Soziale-Stadt-Prozess wird ein Spielplatz in Werne für 200 000 Euro umgestaltet – nach Wünschen der Kinder und Jugendlichen.
Es geht los. Nachdem die ersten 3,8 Millionen Euro an Fördergeldern vom Land für die Stadtentwicklung für Werne und den Alten Bahnhof in Langendreer („Soziale Stadt“) bewilligt wurden, gehen Stadt und Stadtteilmanagement auch schon die erste Aufgabe an: die Umgestaltung des Spielplatzes an der Ecke Wittekindstraße/Heinrich-Gustav-Straße in Werne.
Etwas mehr als 200 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Ein schöner Batzen Geld. Doch schon jetzt steht fest: Für all die Ideen, die Kinder, Jugendliche und auch die Erwachsenen am Donnerstagnachmittag bei einem Ortstermin in die Runde werfen, dürfte diese Summe bei weitem nicht reichen.
Fläche wird nur selten genutzt
Zahlreiche Grundschüler von der Amtmann-Kreyenfeld-Schule sind extra herbeimarschiert, um ihre Wünsche zu äußern. Und das auf kreative Weise: Sie basteln, malen und schreiben, was ihnen für ihren Traumspielplatz so alles in den Sinn kommt und wichtig erscheint. Milla und ihrer Freundin Pia schweben eine Feuerstelle sowie Kletterstangen mit integrierter Tunnel-Rutsche vor. Sie nutzen den Spielplatz eher selten. „Weil er uns nicht so gefällt.“ Genau das soll sich mit ihrer Hilfe ändern.
„Hier muss echt was gemacht werden“, finden auch die Kumpels Danijel und Omar. Sie wünschen sich eine riesige Rutsche und ein Trampolin. Yven und Zain entwickeln derweil etwas Eigenes: „Einen Renn- und Kletter-Parkour.“ Weitere Ideen: Sandbaustelle mit Bagger, Steine zum Balancieren, Spielhäuser, Schaukeln, Kletterwand. Vieles von dem unterscheidet sich nicht groß von den Anregungen der Erwachsenen, die u.a. einen Skate- und Ballsportbereich ins Spiel bringen. Findet Andrea Baltussen vom Grünflächenamt gut: „Wir wollen ja nicht nur die Kinder, sondern auch die Jugendlichen beschäftigen.“
Bis zu 29 Millionen Euro Fördermittel
Das Leitbild des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) lautet: „Werne – Langendreer (Alter Bahnhof): Stadtteile für Generationen“. 2016 wurde das Projekt erfolgreich im Programm der Sozialen Stadt NRW aufgenommen. Es hat eine Laufzeit bis 2023.
Bis dahin sind Fördermittel von bis zu 29 Millionen Euro zu erwarten.
Mit der Umsetzung all dieser Ideen hat in den nächsten Wochen und Monaten u.a. Helga Beckmann vom Stadtteilmanagement zu tun. Ihre Erfahrung ist, dass Spielgeräte nicht das Wichtigste sind: „Den Kindern geht es vor allem darum, zu spielen, sich zu bewegen. Dafür müssen wir ihnen Raum verschaffen.“ Spannend sei für sie im Vorfeld ein Streifzug mit einigen Kindern und Jugendlichen gewesen, auf dem diese ihre Lieblingsplätze gezeigt haben: „Das waren vor allem wilde Geschichten im Wald und an Bachläufen.“
Helga Beckmann ist total begeistert, dass es jetzt endlich losgeht. „Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen und wollen mitmachen. Sie haben nur auf solch eine Gelegenheit gewartet.“ Auch Thomas Sichelt vom Stadtplanungsamt ist voller Tatendrang. „Hier lässt sich richtig was machen“, sagt er. Wichtig sei, mit der Umgestaltung des Spielplatzes möglichst bald auch mal Sichtbares präsentieren zu können. Und das noch in diesem Jahr. Andrea Baltussen: „Bis dahin soll der neue Traumspielplatz fertig sein.“