Bochum. Noch werden Autos gebaut im Bochumer Opel-Werk. Aber ehe spätestens am 12. Dezember die Produktion endet und das Werk schließt, beginnt der Autobauer schon mit dem Verkauf großer Teile seiner Anlagen. Am 4. November beginnt der Industrieanlagen-Vermarkter Maynards mit einer Auktion.

Knapp sechs Wochen vor dem offiziellen Produktionsende am 12. Dezember beginnt der Ausverkauf bei Opel in Bochum. Teile der Produktionsanlagen werden am 4. November durch die Europa-Tochter des kanadischen Industrieanlagen-Vermarkters Maynards versteigert. Dabei geht es um Maschinen, Roboter und Anlagen, die Opel nicht mehr in einem seiner Werke verwenden will.

„Der Produktionsprozess wird dadurch aber nicht beeinträchtigt“, sagt ein Opel-Sprecher. Die Industrieanlagen würden bereits jetzt auf den Markt gebracht, um das abgegebene Versprechen einhalten zu können, das Gelände von Werk I Ende Juni 2015 an die Gesellschaft Bochum Perspektive übergeben zu können. Abgebaut und abgeholt würden sie im neuen Jahr.

50 Pressen kommen unter den Hammer

Maynard bestätigt eine Auflistung der Automotive News Europa. Demnach sollen unter anderem 50 Pressen unter den Hammer kommen, einige von ihnen 50 Jahre alt, außerdem Industrieroboter und Bandanlagen – tonnenschwere Fracht, die die Käufer oder beauftragte Unternehmen zusammen mit der Opel-Auslaufbelegschaft demontieren werden. Dazu kommen eine Feuerwehrausstattung samt Löschfahrzeugen, Laboraustattung, Werkzeug und eine Kantinenausrüstung. Abgebaut und abgeholt werden sollen sie indes erst im nächsten Jahr.

Andreas Matuszczak, Europa-Chef von Maynards, erwartet vor allem Interessenten aus Osteeuropa, der Türkei, Indien oder Thailand. Sein Unternehmen hat in den vergangenen Monaten Kataloge mit den zu veräußernden Gegenständen erstellt. Versteigert werden sie online, so der Opel-Sprecher, nur an andere Unternehmen. Maynard sei vertraut mit der weltweiten Vermarktung von Produktionsanlagen.

Tausende Artikel im Angebot

Dessen Europa-Tochter aus Oberhausen hat in den vergangenen Monaten Kataloge mit den zu veräußernden Gegenständen erstellt. Tausende Artikel werden darin aufgelistet: angefangen von kleinen Spezialwerkzeugen bis zu Anlagen, die mehrere tausend Tonnen schwer sind. Versteigert werden sie ab dem 4. November online, so ein Opel-Sprecher gegenüber der WAZ, nur an andere Unternehmen.

Dies sei der Auftakt zahlreicher Auktionen, bei denen Opel alle Ausrüstungsgegenstände seines Bochumer Werks versteigern will, die es auch an anderen Standorten nicht mehr benötigt. Einzelheiten dazu, welche Anlagen oder Maschinen der Autobauer noch verwenden wird, machte der Opel-Sprecher nicht. Maynard sei mit der Versteigerung beauftragt worden, weil das Unternehmen vertraut mit der weltweiten Vermarktung von Produktionsanlagen sei.