Bochum. Am 12. Dezember läuft in Bochum der letzte Opel vom Band. Eine 150-köpfige Auslaufbelegschaft wird die Übergabe von Gebäuden und Grundstück vorbereiten. Für Empörung hat in Reihen des Betriebsrats derweil die Absage von sämtlichen Jubilarfeiern in deutschen Opel-Werken in diesem Jahr gesorgt.

150 Opelaner werden nach dem Ende der Autoproduktion im Bochum am 12. Dezember noch im Werk I bleiben und ein halbes Jahr länger als der Rest der Belegschaft bei dem Autobauer beschäftigt sein. Bis zum 30. Juni 2015 soll die sogenannte Auslaufbelegschaft die Übergabe von Gebäuden und Gelände an die Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 vorbereiten.

Erst dann beginnt, sofern sie keine andere Beschäftigung finden, ihre Zeit in der Transfergesellschaft. Nach Auskunft eines Opel-Sprechers hat das Team sowohl Planungsaufgaben zu erledigen wie auch praktische Arbeiten an Gebäuden und Anlagen. Die Demontage der Maschinen wird indes von Fremdfirmen erledigt.

Derweil hat der Opel-Betriebsrat angemahnt, zahlreiche im Sozialtarifvertrag fixierten oder von Opel schriftlich zugesicherte Vereinbarungen seien noch nicht erfüllt. Dazu zähle die Schaffung von 100 industriellen Arbeitsplätzen und die Gründung einer Lernfabrik.

Zu beiden Themenkomplexen, so der Opel-Sprecher, würden Gespräche geführt. Dem Vernehmen nach schafft Opel die 100 Arbeitsplätze in der Region nicht selbst, sondern setzt dabei auf seine Kontakte zu anderen Firmen.

Hunderte Jubilare

Für Empörung hat in Reihen des Betriebsrats derweil die Absage von sämtlichen Jubilarfeiern in deutschen Opel-Werken in diesem Jahr gesorgt – in Bochum soll es sich um Hunderte Beschäftigte handeln, die 25 oder 40 Jahre im Werk gearbeitet haben.

Dass das in Bochum eingesparte Geld nächstes Jahr in anderen Opel-Werken für Feiern verwendet werden soll, sei „respektlos und unwürdig gegenüber den Bochumer Beschäftigten“, wie es in einem Flugblatt des Betriebsrats heißt.

Auto-HerstellerDem widerspricht die Geschäftsführung. Die Jubilare würden noch geehrt, auch die aus Bochum, so der Opel-Sprecher, gleichwohl sei das Prozedere noch nicht bekannt. Außerdem sei eine Arbeitsgruppe gebildet worden, an der auch der Betriebsrat beteiligt sei. Diese beschäftige sich vornehmlich mit der Frage, wie Opel sich aus Bochum verabschieden werde. Dazu soll eine einvernehmliche Lösung mit dem Betriebsrat gefunden werden. „Wir haben dazu eine klare Vorstellung“, so der Sprecher. Er sprach von einer lokalen Veranstaltung, da es sich um ein „Bochumer Thema“ handele.