Laer. Stadtteilinitiative Laer hatte zur ersten Bürgerversammlung geladen,und die Resonanz war groß. Nicht alle Probleme konnten thematisiert werden

Bebauungspläne Ostpark, zukünftige Entwicklung des Opel-Geländes, die Verkehrssituation und ein neues Stadtteilvereinszentrum: die „Stadtteilinitiative Laer“ nahm sich viel vor für ihre erste Bürgerversammlung. Infolgedessen fielen auch nach knapp zweieinhalb Stunden Vortrag, Stellungnahmen auf dem Podium sowie Bürgerdiskussion manche der vier Themen durch. Besonders betroffen war die „Verkehrssituation“, gefolgt vom „Stadtteilvereinszentrum“. Letzteres kam zumindest kurz auf den Tisch, dank eines beherzten Vorstoßes von Moderator und Einlader Reinhard Voigt.

Die gut 70 Besucher im evangelischen Gemeindehaus waren gleichwohl insgesamt zufrieden mit dem Ablauf des Abends. Das zeigte ihr Beifall zu einigen Statements wie auch am Ende der Veranstaltung. Voigt zog das Fazit: „Es war eine harmonische Diskussion trotz der Streitthemen.“ Die Besucherzahl und deren Ausdauer zeige zudem, dass es Gesprächsbedarf für weitere Versammlungen gibt.

Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch machte zum „Ostpark“ den Aufschlag. Die vom Rat Ende 2013 beschlossenen Pläne zu den etwa 10 000 Wohneinheiten seien langfristig und als Rahmen für eine zukünftige Wohnentwicklung in der Region zu sehen. „Wir wollen keine neue öffentliche Infrastruktur wie Schulen oder Kindergarten dort schaffen“, so Kratzsch.

Bei der anschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass für eine Kindertagesstätte trotzdem ein Platz vorgesehen ist. Der Knackpunkt für Laer ist, dass ein Teil der Bebauung auf beiden Seiten der Havkenscheider Straße sein soll. Dadurch soll der Sportplatz des LFC Laer wegfallen oder verlegt werden (WAZ berichtete).

Das Podium bestand aus Heinz-Martin Dirks, Leiter der Wirtschaftsförderung, Dr. Wolfgang Heinemann (SPD), Karl-Josef Schiffer (CDU), Katharina Schubert-Loy (Grünen), Walter Wolf (Werbegemeinschaft Laer), und Ernst Kratzsch. Walter Wolf von der Werbegemeinschaft hoffte auf eine Belebung für den örtlichen Einzelhandel. Im Publikum gab’s Stimmen – darunter von Peter Rösler, Vorsitzender LFC-Laer – pro Erhalt des Sportplatzes. „Außerdem müsste auch etwas für die Bausubstanz, vor allem an der Alten Wittener Straße, getan werden.“ Heinz-Martin Dirks musste sich nach 90 Minuten zum Thema Opelflächen schon kurz fassen: „Wir tüfteln gerade in Workshops, wie eine Überplanung des bisherigen Gesamtgrundstücks aussehen könnte. Zuerst muss Opel jedoch die Produktion beenden und die Flächen für eine Neubebauung einbringen.“ Ergebnis derzeit: Universitäre Einrichtungen und Büros nahe der Wittener Straße, Gewerbe auf Flächen zur Markstraße. Die Bürger wünschten sich eine Fortsetzung der Erneuerung auch für die Alte Wittener Straße.